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Zehn Jahre liegen zwischen der Gamecube-Version und dem Wii U HD-Remake, das uns im Herbst erwartet. Dank Cel-Shading ist die Originalfassung eigentlich sehr gut gealtert und allein mit einer höheren Auflösung wäre es sicher nicht getan. Schön also, dass man sich das Wort “Remake” zu Herzen nimmt und die Grafik komplett überarbeitet in das HD-Zeitalter überträgt. Außerdem spendiert man dem Spiel auch einige Neuerungen.

Dem Cel-Shading-Look bleibt man dabei selbstverständlich treu und präsentiert ihn im neuen Glanz. Dabei fällt besonderes im direkten Vergleich auf (die Gamecube-Fassung wurde bei dem Post-E3-Event von Nintendo ebenfalls ausgestellt), dass hier neue Shader und vor allem die Schattenwürfe der Berge, Häuser und Palmen für sehr viel mehr Dynamik sorgen. Es wirkt lebendiger und fühlt sich tropischer an. Der auf Bildern zu extrem wirkende Bloom-Effekt störte zur Überraschung auch nicht. Er sorgte stattdessen für Karibik-Flair.

Im Anblick dessen muss man der Gamecube-Fassung auch aus Notalgiegründen aber nicht hinterher trauern. Fehlt nämlich dieser Vergleich, könnte man sogar meinen, dass Wind Waker so schon immer ausgesehen hat und man es genau so in Erinnerung hat. Das zeigt, wie detailliert und genau die Wii U Fassung dem Original gleicht. Es sieht einfach nur schöner aus und spielen kann man es auch besser.

Natürlich hat man auf dem Gamepad der Wii U nun jederzeit sein Inventar parat. Darauf schiebt man seine Items je nach Belieben auf die gewünschte Taste, ohne das Spiel zu pausieren, was deutlich flotter geht und ein Segen für den Wassertempel in Ocarina of Time gewesen wäre. Verwöhnt durch andere Touchpads kann hier der Gegenstand zwar mal auf die falsche Position flutschen, aber es erleichtert auf alle Fälle einiges und daran wird man sich schnell gewöhnen.

Eine sehr praktische Neuerung ist, dass man sich nun auch mit anvisiertem Bogen weiterhin bewegen kann. Auf dem Gamecube war Stillstand angesagt. Wenn man möchte, kann man nun auch das Gamepad per Motion-Steuerung zum Umschauen und Zielen benutzen. Das gilt übrigens für alle Ego-Ansichten. Beim Erklimmen der Verwunschenen Bastion und dem Dauereinsatz des Enterhakens hat das wirklich bestens funktioniert. Die herkömmliche Steuerung ist aber parallel weiterhin möglich. Gleiches gilt für den Taktstock, der sich nun fest platziert auf dem oberen Steuerkreuz befindet. Den Wind manipulieren geht sowohl klassisch, als auch über das Gamepad.

Für Ungeduldige sicher interessant: Mit dem Boot geht es nun schneller über den Ozean. Hierfür wird allerdings ein verbessertes Segel benötigt. Davonrasen ist also nicht zu Beginn möglich. Gemütlich geht es aber auch weiterhin. Um jedoch schneller zu fahren, hält man einfach die Speed-Taste gedrückt. Entgegen der Windrichtung donnern ist aber natürlich nicht möglich.

Für Freunde von sozialen Anknüpfungspunkten, wird man später im Spiel eine Flasche von Tingle bekommen (“Tingle Bottle”). In ihr lassen sich Schnappschüsse und kleine Botschaften verstauen, welche man im Meer versenkt. Diese tauchen dann an den Stränden anderer Mitspieler auf und können so Geheimnisse, Tipps oder andere lustige Dinge enthalten.

Wegen der Spoiler-Gefahr lässt sich dieses Feature aber auch komplett deaktivieren. In der Demoversion konnte man leider nur eine Flasche finden, aber noch nichts selbst versenken. Hier wird man auf die Endfassung warten müssen, ob es wirklich witzig oder eher nervig ist.

Ob es noch weitere Neuerungen gibt, war aus der Probefassung nicht ersichtlich. Einen großen Kritikpunkt des Originals beseitigt man auf alle Fälle und so lässt es sich flotter über den Ozean brettern. Das Gamepad findet sinnvolle Verwendung und wird vielleicht noch in Minispielen zusätzlich zum Einsatz kommen. Dank der großartigen Vorlage, kann man hier auch nichts falsch machen. Kenner des Originals bekommen eine optisch fantastische Neuauflage und für Neulinge führt eigentlich kein Weg an diesem Zelda vorbei.

In See stechen können wir noch diesen Oktober und ihr !