Nintendo-Forum

Unserem Aufruf, Super Pokémon Rumble für den Nintendo 3DS zu testen, sind zahlreiche Pokémon-Fans gefolgt und 4 von ihnen hatten die Gelegenheit, den Titel noch vor dem Launch am 2. Dezember auszuprobieren. Hier nun der zweite ausführliche Bericht von einem der Teilnehmer. Die anderen beiden folgen in den nächsten Tagen.

Einführung
Es ist soweit, die Pokémon sind wieder da. Das erste Pokémon-Spiel, welches nur für den Nintendo 3DS entwickelt wurde. Kurz vor dem Weihnachtsgeschäft, am 2. Dezember 2011, wird es erscheinen und ich hatte die Möglichkeit, dieses Spiel mit ein paar weiteren Fans bei Nintendo in Frankfurt am Main persönlich zu testen. Einen ersten Überblick haben wir gewonnen, wobei unsere Zeit sehr limitiert war und wir nur die ersten Eindrücke des neuen Pokémon-Spiels erleben konnten. Für welche Zielgruppen lohnt sich das Spiel? Wer wird den meisten Spaß haben und was verbirgt sich hinter den Neuerungen in dieser Spiel-Serie? Das werde ich in diesem Bericht erläutern. Lest selbst!

Allgemeines
Super Pokémon Rumble erscheint in einem neuen Design für den Nintendo 3DS und hebt sich vom Aussehen der anderen Spiele wie Pokémon Schwarz/Weiß extrem ab. Die knudelligen Pokémon sind nun etwas eckiger gestaltet und sind in diesem Spiel als Aufziehspielzeuge dargestellt. Das gesamte Spiel ist in der Spielzeugwelt angesiedelt, wodurch es auch sehr gut passt, die Pokémon in diesem neuen Design zu sehen. Für Nintendo Wii-Besitzer ist dieses Design vielleicht nicht ganz so neu, da es bereits auf Wii eine Vorgängerversion des Spiels gibt, die sich Pokémon Rumble nennt, 2009 im WiiWare-Shop veröffentlicht wurde und für 1.500 Wii Points zu haben ist. In Super Pokémon Rumble gibt es über 600 Pokémon die gefangen und trainiert werden können. Um mit Freunden spielen zu können, ist ein Multiplayer-Modus enthalten. Egal ob mit- oder gegeneinander gespielt wird, es verspricht sehr viel Spaß. Das dynamische Kampfsystem bringt sehr viele taktische Möglichkeiten mit sich und die verschiedenen Kampfmodi liefern ein paar neue Variationen. Auch die StreetPass-Funktion wird in diesem Spiel genutzt und bringt ein paar sehr interessante Dinge zum Vorschein.

Die Story ist sehr schnell erzählt: Es gibt einen Haufen böser Pokémon, die den Lichttau der Spielzeug-Pokémon gestohlen haben und für sich behalten wollen. Ziel des Spiels ist es, diesen Lichttau, welcher lebenswichtig für die Spielzeug-Pokémon ist, wieder zu bekommen und viele Pokémon-Freunde zu finden.

Der 3D-Effekt ist eine der Funktionen, wieso sich viele für einen Nintendo 3DS entschieden haben. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch die Pokémon in 3D erscheinen wollen. Für viele Fans gibt es nichts Besseres als endlich die Lieblings-Pokémon in 3D zu sehen und ihnen zum Greifen nahe zu sein. Der Tiefeneffekt ist in diesem Spiel gut genutzt worden, jedoch kann auch gesagt werden, dass es viele Spiele gibt, die diesen 3D Effekt besser ausnutzen. Nichtsdestotrotz will man immer in 3D spielen, obwohl es auch in 2D sehr gut aussieht.

Level-Design
Die Level die wir testen konnten, bezogen sich in der kurzen Zeit leider nur auf die ersten beiden Welten. Aber es gibt noch sehr viele weitere, die mit mehr Spielzeit erreicht werden können. Insgesamt sind die Level aber leider etwas eintönig gestaltet. Sie sind schlauchförmig aufgebaut, und es gibt nur einen Weg, dem man folgen muss. Auf diesem Weg erscheinen immer wieder Gegner und wenn man diese besiegt hat, geht es mit einem Katapult in den nächsten Abschnitt. Dies passiert so einige Male, bis man beim Endgegner angelangt ist. Die Welt selbst ist etwas offener gestaltet. Hier kann der Spieler sich freier bewegen und vereinzelt gibt es auch hier ein paar Pokémon, die herumlaufen und angegriffen werden können. In dem Gebiet sind die verschiedenen Areale, wie zum Beispiel ein Waldlevel sichtbar und diese müssen abgeschlossen werden, um in das nächste Gebiet vorgehen zu können. Zu jedem Gebiet gehört auch mindestens ein Battle Royale-Stadion und erst durch den Sieg in diesem Stadion wird sich das Tor in das nächste Gebiet, beziehungsweise wenn alle Gebiete einer Welt erledigt worden sind, ein Weg in die nächste Welt geöffnet. Wir haben aber auch ein interessantes Level gefunden, wo wir mit einem Kanivanha sehr viel Kraft aufbauen mussten und dieser wie beim Bowling oder auch Kegeln auf eine Gruppe von Gegner geschossen ist, um diese wie einen Haufen Kegel abzuräumen. Später habe ich festgestellt, dass es sich hierbei um den Frontalkampf handelt und dass ich mir dafür ein Team hätte zusammenstellen können.

Kampfsystem
Das dynamische Kampfsystem ist etwas, was ich mir persönlich seit langer Zeit bei den Pokémon-Spielen gewünscht habe. Das rundenbasierte System, welches 1998 in den Versionen Pokémon Rot und Pokémon Blau eingeführt wurde ist zwar sehr gut, aber mit der Zeit und sehr vielen nachfolgenden Pokémon-Versionen wurde es langweilig. Besonders, wenn ein Pokémon die besten Angriffe beherrschte und sehr stark war, wurde es mit der Zeit sehr eintönig. Durch die Möglichkeit, jetzt den Angriffen der Gegner auszuweichen, kommt sehr viel Abwechslung in die ganze Spielmechanik mit rein. Dadurch erhöht sich das Gefühl, wie in der Pokémon-TV Serie, alles selber steuern zu können und nicht drauf zu warten, bis man selber wieder am Zug ist.

Was das taktische Spielen in den Haupteditionen auch etwas schwieriger gestaltet, ist der Punkt, dass ein Pokémon nur eine begrenzte Anzahl an Attacken lernen kann. In Super Pokémon Rumble kann jedes Pokémon leider nur 2 Angriffe gleichzeitig beherrschen. Aber es ist möglich, mehrere gleiche Pokémon dabei zu haben, welche unterschiedliche Angriffe besitzen. Es ist also nicht mehr auf nur 6 Pokémon in der Tasche limitiert und bei unserem Test konnten sehr viele mitgenommen werden. Durch das Besiegen der Gegner in den Level passiert es auch sehr oft, dass einige der besiegten Pokémon sich dem eigenen Team anschließen, also Freunde werden. So erhält man neue und stärkere Pokémon, die im Kampf eingesetzt werden können. Durch die große Anzahl an Pokémon, die man dabei hat, kann auch die Taktik sehr schnell angepasst und das Pokémon gewechselt werden. Dies kann sooft gemacht werden wie man will, aber es sollte ein gewisser Abstand zum Gegner eingehalten werden, da das Wechseln ca. 2 Sekunden dauert und wenn in der Zeit ein Gegner angreift, wird der Wechsel unterbrochen. Besonders unglücklich ist es, wenn es gerade in dem Augenblick passiert, wo das Pokémon welches gerade noch gekämpft hat, sehr wenig Lebenspunkte übrig hat und dadurch besiegt wird. Dann verliert man eins der 3 Leben – magische Schlüssel in dem Spiel - die man in den Levels hat und sollten alle diese Leben aufgebraucht sein, muss das Level von vorne begonnen werden.

Das Besiegen von Pokémon bringt nicht nur neue Freunde, sondern auch ein paar Poké-Münzen. Mit diesen Münzen kann man in der Stadt neue Attacken lernen und seine Pokémon damit stärken. Und wer ein paar harte Kämpfe hinter sich gebracht hat, kann auch in die Stadt gehen, um seine Pokémon zu heilen und die Schwächeren, die man eingesammelt hat, auch wieder freizulassen. So verliert man nicht die Übersicht über alle Pokémon, die man hat. Eines der interessantesten Faktoren von Super Pokémon Rumble ist jedoch der Mehrspielermodus. Man kann sich direkt über die Drahtlosverbindung mit einem Freund treffen und gemeinsam die Welt bereisen, oder wenn StreetPass eingeschaltet ist, gegen die gesammelten Pokémon des Freundes bzw. des anderen Fans antreten. Der Kampf ist jedoch sehr anstrengend, weil der Kampf aufgebaut ist wie ein Battle Royale: Alle gegen alle, nur das hier alle gegen einen selber sind. Daher ist Taktik gefragt. Aber wenn man es schafft, alle Pokémon zu besiegen, dann gibt es eine nette Überraschung, die in den nächsten Kämpfen doch recht hilfreich sein könnte.

Fazit
Super Pokémon Rumble ist ein Spiel auf das wahrscheinlich viele Pokémon-Fans lange gewartet haben. Die ersten Schritte, es auf der Wii zu probieren und dann später für den 3DS herauszubringen, bestätigen eigentlich auch den Erfolg der Wii-Version mit dem dynamischen Kampfsystem. Das ganze Spiel ist sehr liebevoll gestaltet. Die Levels sehen schön aus und die verschiedenen Welten bringen sehr viel Abwechslung mit sich. Ich selber hätte mir aber bei der Gestaltung des Spiels mehr Details in der Welt gewünscht und auch, dass die Level nicht geradlinig gestaltet sind. Mit der Zeit wird das Spiel leider auch eintönig, weil man sich immer wieder durch die gleichen schlauchförmigen Level kämpft. Ein Versuch ist es, Abwechslung durch ein paar andere Wettbewerbsarten einzubauen, wie oben erwähnt mit dem Frontalkampf. Insgesamt kann ich festhalten, dass Super Pokémon Rumble als ein Spiel für eine jüngere Zielgruppe gemacht wurde. Viele ältere Spieler werden nach kurzer Zeit sehr gelangweilt sein und der einzige Anreiz, dieses Spiel lange Zeit zu spielen ist es, alle Pokémon im Spiel zu sammeln. Daher ist es auch gut, dass wirklich alle Generationen der Pokémon eingebaut worden sind und, dass diese sich von Anfang an gut durchmischen in den Levels. Wer ein Spiel braucht, welches er immer wieder zwischendurch spielen kann, wird hier sicher fündig werden. Auch große Fans der Spieleserie werden hier voll auf ihre Kosten kommen.

Test geschrieben von Erkut S., Student der Betriebswirtschaftslehre und seit über 12 Jahren mit der Geschichte der Pokémon und deren Spielen vertraut.