Was hat dieser Klempner nicht schon alles gemacht: Partys geschmissen, Prinzessinnen gerettet, seine Nintendo-Kollegen verprügelt, heiße Rennen bestritten und sogar Golf gespielt. Mit Tennis führt Mario eine weitere elitär angehauchte Sportart aus, die sich nun in „Mario Tennis Open“ miterleben lässt. Ass oder Ärmel, wir klären euch auf.
AufschlagIst „Mario Tennis Open“ einmal gestartet, wird der Spieler sogleich auf den Platz geschickt, wo es den ersten Aufschlag zu absolvieren gilt. Nach ein bis zwei Ballwechseln ist die Steuerung erklärt und soweit verstanden. Man hat demnach die Wahl zwischen der sehr vereinfachten Bildschirmsteuerung oder dem bekanntem Tastenspiel, für Anfänger steht zudem der direkte Steuerungsmodus bereit. Bei letzterem hält man den Nintendo 3DS senkrecht und justiert lediglich die Sicht des Tennisasses via Gyrosensor, das Laufen wird in diesem Fall vom System übernommen. Wir empfehlen ganz klar,die gute alte Tastensteuerung gegenüber der Touchscreen-Eingabe vorzuziehen, da so ein bequemes Zocken ohne Ablegen der Hardware möglich ist. Zudem sind die Kombinationen und Farben der jeweiligen Schläge wie zum Beispiel des Topspins, der Geraden und dem Stoppball nach einiger Zeit schnell erlernt.
Farben? Schlagen und Farbe kennt man doch eigentlich nur im Zusammenhang mit blauen Augen und lila Veilchen, aber im Pilzkönigreich ist das natürlich anders, denn hier hat jeder Tennisschlag seine eigene Farbe. Wichtig wird die Kolorierung des Balls im Zusammenhang mit den so genannten Glücksschlägen, die sich ausführen lassen, wenn man innerhalb eines farbigen Bereichs auf dem Feld den entsprechenden Schlag ausführt. Schafft man es zum Beispiel in ein blaues Feld und drückt bei der Ballannahme B oder berührt den blauen Bereich auf dem Touchscreen, wird ein Glückschlag ausgeführt. Dieser charakterisiert sich meist durch physikalische Phänomene und irrwitzige Flugrichtungen und macht es dem Gegner schwer, etwas zu erwidern. Alles in allem ist die Steuerung kinderleicht und sind die Farben-Tasten-Kombinationen erst einmal verinnerlicht, sitzt jeder Schlag.
ReturnUm seine Tenniskünste unter Beweis zu stellen, bietet sich der Turnier-Modus mehr als an. Hier tritt man zunächst in den World Open in verschiedenen Cups ähnlich wie in „Mario Kart 7“ an. Sind die Gegner am Anfang noch recht leicht mit miesen Stoppbällen hinters Licht zu führen, steigern Bowser, Yoshi und Co. ihre Künste im Laufe des Spiels, bis sie schließlich in den Star Open zum Ende hin zur Bestform auflaufen. Jeder Nintendo-Charakter hat verschiedene Attribute wie kraftvoll, schnell, trickreich, defensiv oder präzise, die es beim Match zu beachten gilt. Fällt die Wahl stattdessen auf den eigenen Mii, lassen sich die Fähigkeiten mit freischaltbaren Outfits, Gegenständen und Accessoires in den Parametern Kraft, Spin und Beweglichkeit anpassen. Bei aller Individualität sind die Yoshi-Schlappen, Mario-Schweißfänger und Peach-Pumbs dennoch mehr modische Etikette als wirklicher Einfluss auf die Attribute des jeweiligen Miis.
Um an den benötigten Zaster zu kommen, die all die schicken Ausstattungselemente kosten bieten sich die Minispiele an. Am witzigsten ist hier wohl Super Mario Tennis, bei dem man eine scrollende Leinwand mit Tennisbällen bombardiert, um möglichst viele Punkte und Münzen zu sammeln. Aber auch das Ringeschießen, der Galaktische Ballwechsel und das Tinten-Piranha-Training, wissen herauszufordern und einige Zeit zu motivieren.
Für das kleine Tennis-Match zwischendurch eignet sich im Übrigen der gleichnamige Modus, in dem je nach Belieben ein Spielchen zusammengestellt werden darf. Egal ob Schwierigkeitsgrad, Gegner oder Platz, die Anzahl der Sätze beziehungsweise Spiele – alles darf angepasst werden.
Im Großen und Ganzen hätte man im Einzelspielerbereich etwas mehr Inhalte wie Herausforderungen oder die RPG-Elemente aus „Mario Power Tennis“ bieten können. Das StreetPass-Feature, bei dem man gegen auf der Straße begegnete Miis zum Match oder Ringschießen herausfordern kann, ist hingegen eine schöne Neuerung.
AssEin große Stärke von Mario Tennis Open ist mit Sicherheit der Mehrspielermodus, der sowohl online als auch offline für allerlei Freude sorgt. Während man sich lokal in einem Match, dem Ringschießen und sogar dem genannten Super Mario Tennis widmen kann und allerlei Freude bereitet bekommt, sieht es online ein wenig mau aus. Hier wären weitere Optionen wünschenswert gewesen, zum Beispiel die Communityfunktion aus „Mario Kart 7“ oder die Möglichkeit, einstellen zu können, ob man gegen einen Gyrosensor-Spieler oder gegen einen klassischen Zocker antritt. Hoch anrechnen muss man jedoch, dass der Online-Modus in unseren Testmatches äußerst flüssig lief.
Schönes TennisTechnisch kann man dem Camelot-Spiel so gut wie keine Vorwürfe machen. Zwar könnten einige Hintergrundelemente ein wenig plastischer dargestellt sein, dennoch machen die kunterbunte Grafik und die durchgehend flüssigen Animationen einen hervorragenden Eindruck. Auch der 3D-Effekt ist gut eingesetzt, erzeugt aber keinen Wow-Effekt. Gedudelt wird gewohnt fröhlich und ab und an gar dramatisch, auf jeden Fall stets passend zur Spielsituation. Ein deutscher Sprecher kommentiert zudem die Spielstände und Seitenwechsel.