Nintendo-Forum

Ach ja, was waren das damals für schöne Zeiten, als der Nintendo GameCube im Jahr 2002 in Europa erschien. Dazu kaufte ich mir natürlich Luigi’s Mansion (wer denn nicht?). Das Spiel bereitete mir damals großen Spaß und motivierte immer wieder aufs Neue. Schade war aber die geringe Spielzeit. Innerhalb von ein paar Stunden flimmerten die Credits bereits über den damaligen heimischen Röhrenfernseher. Nichtsdestotrotz war Luigis erstes Abenteuer nicht schlecht und viele Fans wünschten sich noch Jahre danach einen Nachfolger. Doch erst 2011 überraschte Nintendo mit einer ganz speziellen Ankündigung auf der E3: Luigi’s Mansion 2 (in Japan und USA Luigi's Mansion: Dark Moon) für den Nintendo 3DS. Danach mussten Nintendo-Fans noch zwei Jahre auf den nächsten Schrecken (nicht negativ gemeint) mit Luigi warten. Ob der Start ins Jahr des Luigi mit Luigi’s Mansion 2 geglückt ist?



Ihr kennt sicherlich noch Professor I. Gidd aus dem ersten Teil, oder? Eines Abends arbeitet Gidd in seinem kleinen Labor an einem Projekt mit verschiedenen harmlosen Geistern, um Genaueres über diese Spezies zu erfahren. Doch dann passiert etwas Schreckliches: Wie aus dem Nichts flippen die Geister aus und verwüsten das Labor vollständig. Ab diesem Zeitpunkt sind die Geister böse, sehr böse, und verteilen sich in verschiedenen Geisterhäusern. Dafür gibt es nur einen Schuldigen: König Buu Huu. Dieser konnte sich aus seinem Gemälde befreien, in das er im 1. Teil eingesperrt wurde, und hat den Finstermondstein in sechs Teile geteilt und im Nachtschattental versteckt. Professor I. Gidd kann sich aber noch retten und verbarrikadiert sich in seinem Bunker, in dem ihn keine Geister finden können. Natürlich lässt Gidd das alles nicht auf sich sitzen und versucht, die Geister… Ach, vergesst das. Er ruft Luigi an und teleportiert ihn mithilfe eines Voxelporters sofort zu sich, obwohl Luigi gerade vor der Glotze eingeschlafen ist. Männer halt.

Das Abenteuer beginnt wirklich sehr einsteigerfreundlich. Neben den witzigen Dialogen werdet ihr Schritt für Schritt mit der Mechanik und der Steuerung des Spiels vertraut gemacht. Apropos witzige Dialoge: Luigi’s Mansion 2 sorgt für stetige Lacher. Ich muss gestehen, dass mich zum ersten Mal ein Videospiel so richtig zum Lachen bringen konnte. Professor I. Gidd reißt andauernd indirekte Witze über Luigi und versucht diesem mit seiner Lockerheit die Angst vor dem Besuch einer Geistervilla zu nehmen. Jedoch verursacht er dadurch noch mehr Angst bei Luigi, die man anhand der Mimik und der zittrigen Bewegungen sofort zu sehen bekommt. So bekommt Luigi meistens weiche Knie und wird einfach in das nächste Abenteuer gerissen. Auch viele Witze über Luigis eigentliche Berufung, das Klempnerdasein, werden gemacht. Einfach nur grandios. Noch nie hatte ein Nintendo-Spiel so viel Humor und Witz.

Jedoch möchte ich gerne zurück zum eigentlichen Geschehen kommen. Am Anfang muss Luigi noch ohne Schreckweg 09/15 auf Geister-Jagd gehen, doch sobald die ersten Schritte vollendet sind, ist man mit dem coolsten Staubsauger der ganzen Welt bewaffnet und kann in Ghostbusters-Manier auf Geisterjagd gehen. Das Geisterfangen an sich ist aber einfach gehalten. Sobald ihr paranormale Aktivitäten in einem Raum bemerkt, müsst ihr mit eurem Stroboblitz nach einem Geist Ausschau halten. Sobald der Geist gefunden ist, muss nur noch mit dem Schreckweg 09/15 ordentlich gesaugt werden, bis die Geistenergie auf 0 fällt und der Geist im Staubsauer verschwindet. Klingt beim ersten Lesen zu einfach, aber glaubt mir, das wird im späteren Zeitraum ziemlich schwer, denn es treten anspruchsvollere oder einfach mehrere Geister auf einmal auf, die euch die Suppe ordentlich versalzen.



Von harmlosen bis sehr groben Geistern ist alles dabei. So ist der Grünling stets verspielt und setzt sogar Waffen ein, die in der Umgebung herumliegen. Der rote Geist, genannt der Hauer, ist dagegen total verblödet, jedoch strotzt er vor gewaltiger Kraft. Auch der Versteckler ist mit dabei und versteckt sich in Regalen oder Vasen, die geöffnet werden müssen, um ihn überhaupt einfangen zu können. Dazu gibt es noch zahlreiche andere Geister, die euch erwarten. Nintendo hat eine große Anzahl an Geistern entwickelt und ihnen verschiedenen Persönlichkeiten gegeben, was Abwechslung ins Spiel bringt. Trotzdem bauen alle Missionen darauf auf, dass Rätsel gelöst und Geister gefangen werden müssen. Nebenbei gibt es auch noch Gegenstände, um gewisse Passagen in einem Level zu öffnen. So kann zum Beispiel das Lösen eines Rätsels so aussehen, dass ihr Zahnräder finden müsst, damit ein bestimmter Mechanismus aktiviert wird. Auch das Entdecken von Schaltern oder Schlüsseln steht an der Tagesordnung. Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Rätsel sehr abwechslungsreich gestaltet sind und sehr gut ins Spiel passen. Neben den normalen Geistern lernt ihr auch die Buu-Huus wieder einmal näher kennen. Diese verstecken sich in irgendwelchen Objekten.

Viele von euch fragen sich bestimmt gerade, was der genaue Unterschied zwischen den Geistern und den Buu-Huus ist. Die Geister aus dem Mario-Universum, also die Buu-Huus, sind dazu in der Lage, Gegenstände verschwinden zu lassen. Dank der Düsterlampe, die regenbogenfarbene Strahlen von sich gibt, könnt ihr diese wieder hervorrufen. Doch nicht nur das, danach erstrahlen kugelförmige Wirrlichter, die mit dem Schreckweg 09/15 eingesaugt werden müssen. Erst dann taucht der Gegenstand wieder in seiner vollen Pracht auf. Pro Mission versteckt sich so ein Buu-Huu, den ihr fangen müsst. Sobald ihr alle in einer Villa erwischt habt, schaltet ihr sogar noch ein zusätzliches Level frei, welches euren Jagd-Instinkt noch weiter in die Höhe schraubt.

Allzu viel möchte ich euch aber nicht verraten, da ihr es mit eigenen Augen sehen solltet. Bis ihr aber diese Levels freischaltet, benötigt ihr wirklich viel Zeit. Die Buu-Huus sind nämlich stellenweise sehr fies versteckt und so muss man ganz genau schauen, wo sich die Geister genau vor euch verbergen. Doch auch die Endbosse sind allesamt fordernd. Der erste von ihnen, eine riesige Spinne, muss mit verschiedenen Verfahren besiegt werden: Feuer, ein Spinnennetzball und außenstehende Ritterfiguren müssen kombiniert werden, damit ihr der Spinne Schaden zufügen könnt. Bereits am ersten Endboss werdet ihr sicherlich euren Spaß finden. Ich hatte viel Spaß.



Besonders gut zu Geltung in Luigi’s Mansion 2 kommt der 3D-Effekt. Neben der hübschen Grafik macht der Tiefeneffekt wirklich einiges her. So gibt es unter anderem Stellen, an denen ihr wirklich einen neuen Wow-Effekt erleben werdet, weil einfach sehr gut mit dem 3D-fähigen Handheld gearbeitet wurde. Nintendo bzw. Next Level Games haben bewiesen, dass besonders in diesem Bereich noch viel machbar ist und er einiges zum Spielgefühl beitragen kann. Das macht auf jeden Fall Lust auf mehr! Die Steuerung reißt euch auch nicht raus, denn sie ist einfach und eingängig. Ab und zu könnt ihr die Bewegungssteuerung des Handhelds nutzen, um euch weiter umzusehen. Das bleibt aber nicht mehr als ein nettes Gimmick.

Der Sammelspaß steht in Luigi’s Mansion 2 im Vordergrund und lässt euch noch weitere lustige Stunden am Nintendo 3DS verbringen. So gibt es zahlreiche Juwelen, die sich wie die Buu-Huus in den Levels versteckt halten und gefunden werden müssen. Jedoch ist dieser Vorgang einfacher als bei den bekannten Geistern, da man sie mit dem bloßen Auge sehen kann. Für 100% rechne ich mit ca. 20 Stunden Spielspaß. Doch eines hat mich gestört: Sobald die Aufgabe eines Levels erreicht wurde, endet der Level direkt und ihr müsst ihn neu starten, um ihn genauer nach Buu-Huus oder Juwelen zu durchsuchen, wenn ihr das nicht schon vorher genaustens getan habt und/oder euch etwas fehlt. Wer übrigens den ersten Teil auf dem Nintendo GameCube gespielt hat, wird wissen, dass neben den Geistern auch das Aufsaugen von Geld sehr wichtig für Luigi war. Im Nintendo 3DS-Ableger dient euch das Geld zum Freischalten von Verbesserungen eurer derzeitigen Fähigkeiten des Schreckweg 09/15. Damit werden eure Saugkraft oder die zeitliche Länge des Strahlens der Düsterlampe verbessert, die ansonsten nach kurzer Zeit bereits überhitzt.

„EY DENNIS, WAS IST DENN MIT DEM NTOWER… ÄHHH WIRRWARRTURM??!?!?!?!“ Ja, ganz ruhig. Eine wesentliche gelungene Neuerung ist der Multiplayermodus. Dieser erlaubt es euch, lokal und auch online mit Freunden oder unbekannten Menschen zu spielen. Sehr positiv ist, dass ihr im lokalen Modus nur ein Exemplar des Spiels benötigt. So sollte das bei jedem Spiel sein! In beiden Varianten gibt es drei Modi, die euren Spielspaß auf jeden Fall steigern werden. Insgesamt müsst ihr euch in jedem Modus im WirrWarrturm nach oben kämpfen und erst wenn eure Lebensanzeige auf 0 sinkt oder die Zeit vorbei ist, endet die Partie. Im Jagd-Modus geht es darum, Geister zu jagen und so schnell wie möglich voranzukommen. Die Spielvariante Tempo fordert euch so richtig heraus, denn hier muss gegen die Zeit gekämpft werden. Geister und Möbel enthalten jedoch wertvolle Zeit-Extras, die ihr unbedingt einsammeln solltet. Der letzte Modus, Pinscher genannt, verpflichtet euch dazu, den Geist-Hund namens Polterpinscher zu suchen, mit der Düsterlampe aufzuspüren und aufzusaugen. Dieser Modus macht wirklich sehr viel Spaß! Jedoch würde es noch mehr Spaß bereiten, wenn man online per Sprachchat kommunizieren könnte. Das geht aber nicht. Schade, schade…