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Es ist, als ob ein Fluch auf Shin Megami Tensei: Devil Survivor Overclocked liegt – zumindest was die europäische Version betrifft und das, obwohl wir uns lange auf das Spiel gedulden mussten. Das Original erschien 2009 in Japan und in Nordamerika für Nintendo DS. Nur durch einen Import kam man hierzulande in den Genuss des Strategie-Rollenspiels. Das Remake für Nintendo 3DS erschien in 2011, zunächst wieder nur für Japan und Nordamerika. Als man schon die Hoffnung auf eine Veröffentlichung in Europa aufgegeben hatte, gab es eine Ankündigung von Ghostlight für den europäischen Markt.

Die Freude unter den Fans der Shin-Megami-Tensei-Serie war groß, denn durch die Regionalsperre war in diesem Fall ein Import des Remakes nicht möglich. Zunächst sollte der Titel Ende 2012 erscheinen, doch dann wurde der Release-Termin mehrmals verschoben, bis er schließlich im März 2013 in den Handel kam. Aber damit war der Fluch noch nicht gebrochen. Bestürzt stellte man mehrere Bugs der Version fest, von denen sich zwei als schwerwiegende Fehler erwiesen und das Spiel sogar zum Absturz brachten.

Natürlich wurde dadurch das Spielerlebnis getrübt. Erneut mussten Fans und Käufer warten, dieses Mal auf einen Patch. Ghostlight nahm sich dieser Sache schnell an – gemeinsam mit Atlus und Nintendo suchte man nach einer Lösung. Nach zwei Monaten und vielen Genehmigungen wurde der Patch im eShop veröffentlicht. Nun kann man die Version 1.1 von Shin Megami Tensei: Devil Survivor Overclocked spielen und genießen. Doch was erwartet euch in diesem Spiel? Dürft ihr euch auf ein diabolisches Spielvergnügen freuen oder holt euch vor Langeweile der Beezlebub? Findet die Lösung in unserem Test.

Die friedlichen Tage sind vorbei



Es ist ein ganz normaler Tag in Tokio für den namenlosen Protagonisten und für seine Freunde Atsuro Kihara und Yuzu Tanikawa. Sie verabreden sich für ein Treffen mit Naoya, dem Cousin der Hauptfigur. Doch anstatt ihn anzutreffen, erhalten die drei Jugendlichen die sogenannten COMPs, wobei es sich um modifizierte Geräte handelt, die wie ein Handheld aussehen. Neugierig untersuchen sie die neu erworbenen Objekte, bis plötzlich Dämonen auf der Bildfläche erscheinen und die drei angreifen.

Natürlich wehrt sich die Gruppe mit ihren Fäusten und nach ihrem Sieg schließen die Dämonen einen Vertrag mit ihnen. Noch sehr verwundert über diese Attacke folgen die weiteren Ereignisse Schlag auf Schlag. Zuerst erhalten sie mysteriöse E-Mails über die COMPs, die auf einen Unfall hinweisen, der im Laufe des Tages eintritt. Dann tauchen geheimnisvolle Zahlen über den Köpfen der Menschen auf, die sich mit deren Tod beschäftigen und neben den zahlreichen Angriffen der Dämonen kommt es an einem Abend zu einem Stromausfall in der Großstadt.

Der Protagonist und seine Freunde werden eingeschlossen und müssen gemeinsam um ihr Leben kämpfen. Ihre Lebensspanne läuft immer weiter ab und in Tokio bricht das reine Chaos aus. Werden die Jugendlichen den Albtraum überleben? Wer steckt hinter diesem Angriff auf der Stadt? Diese und weitere Antworten erfahrt ihr in Shin Megami Tensei: Devil Survivor Overclocked, wobei man auch lernen wird, dass eine Entscheidung über Leben und Tod richten kann.

Zeig deine teuflische Strategie

Shin Megami Tensei: Devil Survivor Overclocked ist ein Strategie-Rollenspiel und läuft nach bekannten Regeln ab. Die Kämpfe werden auf einer Karte ausgetragen. Es können bis zu vier verschiedene Einheiten in die Schlacht geschickt werden, wobei eine Gruppe aus einem menschlichen Anführer und zwei Dämonen besteht. Während der Tod der beiden Begleiter keine tragischen Konsequenzen mit sich führt, solltet ihr immer ein Auge auf den Charakter werfen. Stirbt der Anführer einer Gruppe, wird die ganze Einheit ausgelöscht.



Habt ihr euch zu Beginn der Schlacht für die Teilnehmer entschieden, müsst ihr sie anschließend auf der Karte positionieren, wobei ihr euch vorher noch einmal das Gebiet und die feindlichen Gruppen anschauen können. Es ist auch wichtig, die Ziele der Mission zu kennen und zu beachten.

In vielen Fällen geht es nicht nur darum, alle Monster zu töten, sondern es erwarten euch verschiedene Aufgaben. Manchmal müsst ihr wehrlose Bürger beschützen und ihnen zur Flucht verhelfen, mal müsst ihr selbst fliehen oder einen Wettstreit gewinnen. Je nach Verhalten kann die Mission sich im aktuellen Kampf ändern und lässt immer einen Raum für Überraschungen offen.

Habt ihr eure Auswahl getroffen und seid mit dem Ziel vertraut, könnt ihr euch in den Kampf begeben. Nacheinander sind die eure Kämpfer und die Feinde an der Reihe, wobei die Figur mit der höchsten Geschwindigkeit beginnt. Jeder neue Zug wird von einem Menübildschirm begleitet. Ihr könnt euch entscheiden, ob ihr den Charakter bewegt, ihn angreifen lasst, einen Zauber wirkt, eine Technik der Dämonen anwendet oder einen neuen Begleiter ruft.

Die Beweglichkeit einer jeden Figur bestimmt die Reichweite der Felder, die sie pro Runde betreten kann. Hindernisse und verschiedene Ebenen haben natürlich einen Einfluss auf die Bewegung. Erreicht ihr dabei ein Nachbarfeld eines Gegners, könnt ihr euch für einen Angriff entscheiden. In diesem Fall öffnet sich der Kampfbildschirm, der sehr einfach gestaltet ist. Auf dem unteren Bildschirm seht ihr die Namen, die Lebens- und Magiepunkte eurer Einheit, die gegnerische Gruppe und ihre Lebensanzeige. Der obere Bildschirm liefert Informationen über die Schwachpunkte der Gegner, wobei ihr die Schultertasten dazu nutzen könnt, um Details über euer Team zu erfahren.

Der Teilnehmer mit der höchsten Geschwindigkeit beginnt den Kampf und erhält mit hoher Wahrscheinlichkeit auch einen Zusatzzug. Neben der einfachen Attacke können der Anführer und seine Begleiter Zaubersprüche oder stärkere physische Angriffe verwenden. Dabei wird ein bekanntes Element aus der Shin-Megami-Tensei-Reihe verwendet. Das Ziel ist es, einen Extrazug für die zweite Runde im Kampf zu erlangen. Dieser kann verdient werden, indem die Schwachstelle des Feindes angegriffen oder ein kritischer Schaden verursacht wird. Wird ein Zauber geblockt oder absorbiert, kann ebenfalls ein solcher Zug verdient werden. Der Extrazug erlaubt es dann, in der nächsten Runde erneut eine Attacke zu starten.



Oft starten eure Gegner, wenn sie euch angreifen, mit einem zweiten Zug in den Kampf. Durch die genannten Punkte könnt ihr ihnen diese stehlen. Die Vergabe der Züge kann über einen Sieg oder Niederlage entscheiden. Nach einem Angriff, der von euch provoziert wurde, könnt ihr euch heilen oder andere Techniken verwenden, sofern diese nicht vor der Schlacht genutzt wurden.

In Shin Megami Tensei: Devil Survivor Overclocked existieren keine Gegenstände, die ihr zur Heilung der Lebenspunkte verwenden könnt. Ein Weg, die Energie wiederherzustellen besteht darin, die Fähigkeiten der Charaktere oder der Dämonen einer Gruppe zu verwenden. Ist die komplette Schlacht vorbei, werden anschließend alle Mitglieder geheilt.

Die KI der Gegner greift sehr gezielt die Schwachstellen eurer Mitglieder an. Sehr oft konzentrieren sich die Attacken der Feinde auf einen eurer Kämpfer. Zusätzlich kommt erschwerend dazu, dass eure Gegner ebenfalls Feldfähigkeiten einsetzen können. Diese werden auch intelligent von ihnen verwendet, um sich gegenseitig zu heilen oder negative Statusänderungen zu kurieren. Ihr seht, dass ihr nicht gegen eine Horde von hirnlosen Zombies antretet, sondern gegen eine sehr ausgereifte und taktisch programmierte KI. Doch ihr solltet euch nicht vor einer Konfrontation scheuen, denn als Belohnung für einen Sieg warten Erfahrungspunkte und Macca, der Währung in diesem Spiel.

Erreicht ein Charakter oder ein Dämon das nächste Level, wird eines seiner Attribute erhöht. Nur beim Protagonisten dürft ihr bestimmen, welche Eigenschaft (Stärke, Magie, Vitalität und Agilität) um einen Punkt gesteigert wird. Jedoch erlernen nur die Dämonen neue Fähigkeiten, wenn sie eine höhere Stufe erreichen. Bei den menschlichen Figuren müsst ihr die Skill-Crack-Funktion nutzen, um weitere Techniken zu erhalten.

Ab einem bestimmten Punkt im Spiel wird die Möglichkeit freigeschaltet, dass ihr vor einem Kampf Fertigkeiten von den gegnerischen Dämonen oder Beschwörern übernehmen könnt. Jede Figur kann während der Schlacht eine Fähigkeit knacken. Zuerst sucht man sich die gewünschte Technik und den Feind, der diese in seinem Repertoire besitzt, für einen Anführer aus. Anschließend muss der Gegner auch von der Gruppe besiegt werden, für die man den Skill Crack eingegeben hat, denn ansonsten wird man die Fertigkeit nicht erhalten. Hat man erfolgreich eine Fähigkeit auf diesem Weg erhalten, kann man sich entscheiden, ob diese sofort angelegt wird oder nicht. Die Skills sind an bestimmte Attributwerte gekoppelt, also wird nicht jede Figur alle Techniken auswählen können.



Werden euch die Feinde zu mächtig, könnt ihr aus dem aktuellen Kampf fliehen. Dabei bleiben die verdienten Erfahrungspunkte und die Fähigkeiten, die ihr bereits über den Skill Crack erhalten habt, in eurem Besitz. Seid ihr unterwegs und müsst das Spiel pausieren, kann der Speicherstand im Kampf gesichert werden.

Startet ihr das Spiel anschließend, geht es einfach mit Continue auf dem Titelbildschirm weiter. Während einer Auseinandersetzung könnt ihr mit Glück Objekte auf dem Schlachtfeld finden. In den Gegenständen befinden sich entweder Macca oder eine Fähigkeit.

Wer bietet mehr?

Sicherlich wollt ihr auch erfahren, wie man an die Dämonen kommt, die eure Anführer in den Schlachten unterstützen. In diesem Spiel erhaltet ihr eure Mitstreiter in einem Auktionshaus. Es stehen immer mehrere Dämonen zur Auswahl und vor der Versteigerung könnt ihr ihre Werte betrachten. Je besser die Fähigkeiten sind, desto mehr Sterne werden neben dem Portrait angezeigt. Habt ihr euch entschieden, einen neuen Begleiter für eure Gruppe zu erwerben, müsst ihr diesen anklicken und schnell euer Gebot eintippen.

Bei jeder Auktion bieten bis zu drei NPCs mit und ihr müsst das Angebot unter Zeitdruck in die Höhe treiben. Erscheinen neben den Namen der Mitbieter Fähnchen, rückt euer Sieg näher, denn dies ist das Zeichen, dass die anderen aufgeben. Habt ihr die Auktion erfolgreich abgeschlossen, gehört der Dämon euch. Doch in einigen Fällen kann es geschehen, dass der Anbieter der Versteigerung lügt und man hinterher eine Überraschung erlebt. Bezahlt wird der Preis mit den verdienten Macca und mit jedem Kauf steigt euer Rang. Später werdet ihr die Möglichkeit erhalten, euch einen besseren Status zu kaufen, der euch erlaubt, auf ein Angebot aus stärkeren Dämonen zurückzugreifen.



Natürlich darf die Fusion in einem Shin Megami Tensei-Teil nicht fehlen. Hier könnt ihr aus zwei Dämonen einen stärkeren Mitstreiter erzeugen. Euer aktuelles Level bildet dabei die Grenze an der Auswahl der Dämonen. Ihr könnt entweder eure Sammlung manuell durchgehen, immer zwei Dämonen auswählen und das Ergebnis betrachten oder ihr nutzt die Suchfunktion. Dies ist eindeutig der schnellere Weg, denn ihr seht die Dämonen, die ihr bereits beschwören könnt.

Bevor die Fusion abgeschlossen wird, könnt ihr euch für Fähigkeiten entscheiden, die vererbt werden sollen. Durch eine geschickte Kombination werden dadurch mächtige Begleiter entstehen. Eine Neuerung im Remake erleichtert die Fusion ungemein. Im Laufe des Spiels erhaltet ihr den Zugang zu einem Dämonenkompendium. In dieser Sammlung könnt ihr eure ganzen Dämonen registrieren und später für Macca einfach wieder beschwören.

Das System zeigt die positiven Veränderungen der Statuswerte in blauer Schrift und die negativen in roter Schrift an. Die neu erworbenen Fähigkeiten werden in Gelb dargestellt. So werdet ihr gewarnt, bevor ihr die Attribute eines Begleiters überschreibt und dadurch verschlechtert. Solltet ihr später mit der Auswahl an Techniken für den Dämon nicht zufrieden sein, können die Befehlsfertigkeiten immer noch geändert werden. Die Anführer verdienen Magnetite, eine Energieform, für die besiegten Gegner. Ist die dazugehörige Leiste gefüllt, kann man einem Mitstreiter eine neue Fertigkeit verpassen oder eine andere überschreiben.

Der Teufel im neuen Gewand

Das Intro zeigt direkt, dass man sich auf Neuerungen im Remake freuen darf, denn Kenner des Originals werden von einem neuen Video und Song begrüßt. Zu Beginn mag man vielleicht noch nicht viel von den Veränderungen sehen, abgesehen von der Anzahl der Speicherstände. Während die NDS-Version nur einen Speicherplatz bietet, stehen nun drei Plätze zur Auswahl.

Der COMP ist nicht nur ein Element in der Geschichte, sondern auch wichtig für den Spieler. Alle Menüpunkte werden über das Gerät erreicht. Ihr könnt hier nicht nur euren Status ansehen, sondern auch weitere Charakterprofile durchlesen und den Spielstand speichern. Hier habt ihr Zugriff auf das Auktionshaus, auf die Kathedrale der Schatten, um eine Fusion zu tätigen, und auf das Dämonenkompendium. Zusätzlich könnt ihr in diesem Modus eure Teams erstellen und die erlernten Fähigkeiten auf die Anführer verteilen.



Ansonsten läuft erst einmal der Tag in Shin Megami Tensei: Devil Survivor Overclocked nach dem bekannten Schema ab. Am Morgen erhalten die Charaktere eine Laplace-Email. In dieser Nachricht werden die Unfälle geschildert, die sich an diesem Tag ereignen werden. Anschließend kann man die Stadt erkunden.

Es steht keine begehbare Weltkarte zur Verfügung. Die einzelnen Bereiche von Tokio erreicht ihr über eine Auswahlliste, die sich auf der linken Seite im unteren Bildschirm befindet. Habt ihr euch für einen Ort entschieden, taucht rechts eine weitere Leiste auf. Hier könnt ihr euch, ebenfalls über ein Textmenü, entscheiden, ob ihr mit den Bewohnern, mit eurer Gruppe reden oder euch einfach nur umsehen wollt.

Befindet sich ein Ausrufezeichen in der Auswahl, deutet dies auf einen Kampf hin, farbige Markierungen auf Gespräche mit wichtigen Personen. Jede Aktion, die mit einer Schlacht oder mit einem Dialog zusammenhängt, kostet eine halbe Stunde in dem Strategie-RPG. Für wichtige Entscheidungen oder Auseinandersetzungen solltet ihr die Zeit gut im Auge haben.

Während die Stunden vergehen, werden bestimmte Gesprächspartner wieder aus der Auswahl verschwinden, also solltet ihr eure Tätigkeiten gut einplanen. Die freien Kämpfe und blau unterlegte Ereignisse kosten allerdings keine Zeit und hier könnt ihr sorglos trainieren und Fähigkeiten erwerben. Wollt ihr den Verlauf ganz schnell vorantreiben, besteht die Möglichkeit, die Uhr manuell vorzustellen, jedoch wird die Funktion von wichtigen Punkten in der Geschichte geblockt.

Kenner der Shin Megami Tensei-Serie, wissen, wie hart die Spiele aus der Reihe von der Schwierigkeit sein können. Ein taktischer Fehler und ihr seht schnell den Game-Over-Bildschirm. Um den Neueinsteigern und den Spielern, die vielleicht keine Herausforderung suchen, sondern die Geschichte genießen möchten, das Gameplay zu erleichtern, wurde im Remake ein einfacher Schwierigkeitsgrad eingearbeitet. Wenn ihr ein neues Spiel startet, könnt ihr euch zwischen Einfach und Original entscheiden, die Auswahl kann im Verlauf nicht mehr verändert werden.

Im leichten Modus erhaltet ihr nach den Kämpfen mehr Erfahrungspunkte und Macca. Dadurch erreicht ihr schneller ein höheres Level und könnt dies als Vorteil in den Kämpfen nutzen. Original bietet dagegen die gewohnte Kost der Nintendo-DS-Version. Hier dürft ihr euch auf wirklich fordernde Auseinandersetzungen freuen. Dazu gibt es neue Dämonen und Achievements, die man gegen Ende eines Durchgangs freischalten und gegen Verbesserungen eintauschen kann. Eine ganz wichtige Neuerung ist natürlich der achte Tag. Das Original endet am siebten Tag und hier werden auch Kenner des Originals sich auf neue Szenen und Enden freuen können.

Experimentelle Musik und 3D-Exorzismus



Doch wie sieht die 3D-Variante von Shin Megami Tensei: Devil Survivor Overclocked aus? Leider muss man sagen, dass der 3D-Effet kaum genutzt wird. Nur das Intro und die Darstellung der Fusionen wurden hier überarbeitet. Wie im Original wirkt die Präsentation altbacken, auch wenn sie im Remake feiner dargestellt wird.

Jedoch reißen die optischen Eindrücke niemanden vom Hocker. Die Story wird durch Dialoge und Standbilder vorangetrieben, es gibt keine animierten Szenen. Dennoch wirkt die Gestaltung der Figuren und der Dämonen sehr individuell. Selbst auf der Kampfkarte kann man die teuflischen Gestalten wunderbar voneinander unterscheiden. Der Hintergrund der Schlachten richtet sich nach dem Bezirk, indem man sich befindet und ist immer sehr detailreich gestaltet. Die Karten selbst sind ebenfalls mit vielen Kleinigkeiten ausgestattet und sind je nach Viertel immer anders aufgebaut.

In den Kämpfen begleitet euch ein rockiger Sound, der schon ziemlich experimentell klingt. Die flotte Musik mit Gitarrensolo bereichert die Kämpfe, die sich manchmal ein wenig ziehen können. Im Gegensatz zum Original sind die Dialoge im Remake vertont. Die Synchronsprecher wurden passend ausgewählt(nur Atsuro klingt etwas zu alt) und leisten in den Gesprächen sehr gute Arbeit. Was allerdings störend wirken kann, sind die fehlenden Lippenbewegungen. Die Portraits der Charaktere, die man während den Dialogen sieht, bewegen zwar die Augen und ändern den Gesichtsausdruck, aber der Mund bleibt leider geschlossen.

Ende der Wartezeit

Shin Megami Tensei: Devil Survivor Overclocked ist ein herausforderndes Strategie-Rollenspiel mit einer spannenden und packenden Geschichte. Die Elemente aus Taktik und dem bekannten Schwierigkeitsgrad der Reihe(wobei dieser auch verstellt werden kann), vereinen sich zu einem symbiotischen Spielerlebnis. Allerdings erwartet euch keine High-End-Grafik und auch der 3D-Effekt wird im Spiel kaum genutzt. Ihr dürft keine animierten Szenen erwarten, wie man sie aus Fire Emblem: Awakening kennt. Standbilder und Dialoge ersetzen die Präsentation der Story.

Kenner des Originals dürfen sich auf viele Neuerungen freuen, wobei der achte Tag unbekannte Enden mit sich führt, sodass ein Kauf immer noch sehr lohnenswert ist, wenn man bereits die NDS-Version mehrmals durchgespielt hat. Ein Dämonenkompendium erleichtert die Fusionen und die Dialoge sind hervorragend vertont. Freispielbare Titel, die man als Achievements verdienen kann und die verschiedenen Handlungstränge mit den dazugehörigen Enden laden dazu ein, den Titel mehrmals zu spielen. Somit ist für einen langanhaltenden Spielspaß gesorgt, der auch nun dank den drei Speicherständen, die im Remake zur Verfügung stehen, das mehrmalige Spielen vereinfachen.

Für die ersten Durchgänge benötigt man ca. 20-30 Stunden. Später kann man sich durch die verdienten Titel einige Vorteile für das Spiel verschaffen. Leider werden sämtliche Gespräche auf Englisch abgehalten. Dieser Punkt wird wohl einige Käufer abschrecken. Als Entschädigung liegt dem Spiel eine ausführliche Anleitung auf Deutsch bei, was in der heutigen Zeit leider zu einer Seltenheit geworden ist. Habt ihr Fire Emblem: Awakening durchgespielt und seid auf der Suche nach einer neuen Herausforderung, solltet ihr euch diesen Titel unbedingt anschauen.