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 Betreff des Beitrags: Monster Hunter 3 Ultimate
BeitragVerfasst: 19.03.2013, 10:28 
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WiiUX hat geschrieben:

Was wäre, wenn die Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren nicht ausgestorben wären? Wäre es überhaupt möglich, eine Zivilisation wie die unsere aufzubauen, wenn wir ständig damit rechnen müssten, dass eine 20 Meter große Echse unsere Häuser zertrampelt? Vielleicht hat sich irgendjemand bei Capcom diese Fragen gestellt, als die Idee zu Monster Hunter entstand. In dieser Serie schlüpft ihr in die Rolle eines Jägers, der es hauptberuflich mit Rieseneidechsen, Drachen und anderen Monstern aufnimmt, um kleine Siedlungen oder Städte vor ihnen zu beschützen. Zumindest in Japan ist die Serie spätestens seit ihrem Auftritt auf der PSP ungemein erfolgreich, und auch im Westen erfreut sie sich steigender Beliebtheit. Kein Wunder also, dass Capcom weiterhin bemüht ist, zahlreiche Nachfolger zu produzieren. Diesmal steht Monster Hunter 3 Ultimate in den Startlöchern, ein Update von Monster Hunter 3, das 2009 für Wii erschienen ist.

Portierung, Remake, Add-On, ...?
Zunächst einmal werden sich viele sicherlich fragen, was der Zusatz "Ultimate" zu bedeuten hat. Capcom ist bekannt dafür, seine Spiele inhaltlich zu erweitern und dann erneut zu verkaufen - man denke nur an Super Street Fighter IV oder Sengoku Basara 3: Utage, dessen Release wir in unserem Review zum ursprünglichen Sengoku Basara 3 schon vorausgesagt haben. Mit Monster Hunter 3 Ultimate verhält es sich ähnlich: Bereits vor dem ersten Erscheinen des dritten Teils in Europa kündigte Capcom Monster Hunter Portable 3rd an, welches nur in Japan für die PSP erschien. Portable 3rd spielte in einem neuen Dorf, jedoch wurden alle Gebiete und viele Monster aus dem Wii-Spiel übernommen. Mit Ultimate kehrt die Serie nun nach Moga zurück und bietet ein umfangreiches Content-Update (sprich: jede Menge neue Monster) im Vergleich zur Urversion des dritten Teils. Die neuen Monster stammen zum Teil aus Portable 3rd, zum Teil wurden sie aber auch komplett neu entwickelt und feiern in Monster Hunter 3 Ultimate ihr Debüt. Die Anzahl der Monster und die Anzahl der Quests haben sich im Vergleich zu Monster Hunter Tri mehr als verdoppelt. Ob das nun einen Neukauf zum Vollpreis rechtfertigt, muss jeder für sich selbst entscheiden, aber Capcom hat zumindest nicht gefaulenzt, und Monster Hunter 3 Ultimate ist weit mehr als nur ein einfacher Port der Wii-Version.

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Leider hat die optische Seite des Spiels keine Frischzellenkur erfahren. Das Monster Hunter-Franchise hat sich seit seinem ersten Release vor neun Jahren technisch kaum weiterentwickelt, und wer darauf hoffte, dass die stärkere Wii U-Hardware etwas daran ändert, muss leider enttäuscht werden. Zwar läuft der Titel in 1080p, die Texturen werden aber lediglich hochskaliert und sind bei näherer Betrachtung entsprechend verpixelt. Dazu gesellen sich arg offensichtliche Clipping-Fehler, tote Monster bleiben statisch liegen und bieten keine Kollisionsabfrage mehr. Die berüchtigten Ladezeiten zwischen den einzelnen Teilgebieten gibt es ebenfalls noch, auch wenn sie mittlerweile - zumindest in der uns vorliegenden Download-Version - extrem kurz sind. Von einem Vollpreistitel, der 2013 erscheint und viele Inhalte aus bereits fertigen Spielen weiterverwendet, darf man eigentlich mehr erwarten, und angesichts der Verkaufszahlen der Serie hat Capcom eigentlich auch keinen Grund, derart an den Entwicklungskosten zu sparen.

Wenig Handlung, viel Gameplay
Monster Hunter setzte noch nie auf eine Story. Während die ersten Vertreter der Serie komplett auf eine Geschichte verzichteten, bekommt ihr in Monster Hunter 3 zumindest einen Grund für euer Handeln. Das Dorf Moga wird von Erdbeben erschüttert und die Bewohner machen den Lagiacrus für diesen Missstand verantwortlich. Mit einer Spielfigur, die ihr zunächst selbst erstellt und benennt, kommt ihr nach einem besonders schweren Beben in Moga an und müsst dann zunächst ein paar Tutorial-Quests erledigen, bevor ihr als Neuling für die Gilde so spannende Aufgaben wie "Pilze sammeln" oder "Goldfische angeln" durchführen dürft. Diese Quests haben jedoch ihre Daseinsberechtigung und bieten einen guten Einstieg in die Spielmechaniken. Nach einiger Zeit werdet ihr dann auf immer stärkere Monster losgelassen und helft beim Wiederaufbau des erdbebengeplagten Dorfs. Gegen Ende der Hauptstory wird Monster Hunter 3 etwas textlastiger, aber eine nennenswerte Geschichte erzählt der Titel trotzdem nicht. Ihr trefft nur auf wenige NPCs, die eine recht eindimensionale Persönlichkeit haben. Vor allem die Tatsache, dass euer Hauptheld eine stumme, austauschbare Hülle ist, macht es unmöglich, eine wirkliche Bindung zur Spielwelt und ihren Bewohnern aufzubauen. Mit einem stummen Hauptcharakter ein Spiel erschaffen, das den Spieler in seinen Bann zieht, kann eben nur Nintendo.

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Wollt ihr komplett auf die Rahmenhandlung verzichten, könnt ihr in der Wii U-Version von Beginn an in die neue Hafenstadt Tanzia fahren. Diese ersetzt Loc Lac aus Monster Hunter Tri und kann diesmal auch alleine bereist werden, ohne dass eine Internetverbindung besteht. Unabhängig von der Anzahl der Spieler sind die Monster in diesen Quests jedoch immer gleich stark, sodass ihr als Einzelgänger überfordert sein werdet, wenn ihr keine ausgesprochen gute Ausrüstung mitbringt. Braucht ihr also Unterstützung, könnt ihr über einen Gong Besitzer der 3DS-Version, die sich im selben Raum befinden, anfunken und sie um Hilfe bitten. Das ist ein nettes Feature, ersetzt aber keinen Splitscreen-Modus. Und das darf durchaus kritisiert werden, schließlich bedeutet das Fehlen eines Splitscreens im Klartext, dass ihr für den lokalen Mehrspielermodus ein Exemplar der 3DS-Version für jeden weiteren Mitspieler hinzukaufen müsst. Alternativ könnt ihr euch mit dem Internet verbinden und online mit bis zu drei weiteren Besitzern der Wii U-Version kooperieren. Dazu tretet ihr entweder einer bestehenden Lobby bei oder erstellt eure eigene. Die könnt ihr dann auch vor der Öffentlichkeit verschließen und nur geladenen Gästen zugänglich machen. Letzteres ist stark zu empfehlen, da Monster Hunter seinen Spielern eine gewisse Ernsthaftigkeit und sehr viel Kooperationsbereitschaft abfordert. Niemand möchte zusammen mit einem Elfjährigen in einer Lobby landen, der alle Items für sich beansprucht, nach ein paar Minuten von einem Bnahabra getötet wird und dann seine Internetverbindung trennt. Ob das Online-Spiel flüssig und ohne Lags oder Verbindungsabbrüche funktionieren wird, kann man erst nach dem Release sagen, da erst dann der wirkliche Spieler-Ansturm eintritt. Das neue SimCity hatte kurz vor seinem Release, als nur Mitglieder der Fachpresse Zugang zu den Servern hatten, auch noch problemlos funktioniert...

Doch egal, ob ihr allein oder zu viert unterwegs seid: In der Regel habt ihr die Aufgabe, ein riesiges Monster (oder später auch mehrere riesige Monster) zu erlegen. Der Kampf beginnt schon vor der eigentlichen Abreise: Im Dorf oder in der Stadt solltet ihr noch einmal überprüfen, ob ihr genug Items dabei habt, und euch bei Bedarf in der Kantine den Bauch vollschlagen. Seid ihr in der Wildnis angekommen, geht es erst einmal darum, das Monster zu suchen. Sobald ihr sein Revier gefunden habt, beginnt der eigentliche Kampf. Generell lassen sich alle Widersacher mit plumper Waffengewalt niederringen, allerdings könnt ihr euch mit Fallen oder Bomben Vorteile verschaffen, wenn ihr diese Werkzeuge in den richtigen Situationen einsetzt. Desweiteren müsst ihr damit rechnen, dass das Monster mehrmals vor euch wegläuft, um etwas zu fressen oder in seinem Nest Schutz zu suchen. Nicht selten müsst ihr eure Gegner also durch das komplette Einsatzgebiet verfolgen und nebenbei auch selbst Verschnaufpausen nutzen, um auf eure Lebensenergie, eure Ausdauer und den Zustand eurer Waffe zu achten. Nach einem langen Kampf, der in der Regel 20 bis 40 Minuten dauert, muss sich dann entweder der Jäger oder das Monster geschlagen geben. Spieler, die siegreich aus einer Schlacht hervorgehen, erhalten als Belohnung einige Items, die sie zum Herstellen neuer Waffen und Rüstungen nutzen können.

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Nicht jedermanns Sache
Monster Hunter fällt in die Kategorie der Spiele, mit denen einige Spieler hunderte Stunden verbringen, während andere überhaupt nichts mit ihnen anzufangen wissen. Das liegt an einigen recht individuellen Design-Entscheidungen, die Capcom bei der Konzeptionierung der Serie beschlossen und bisher nicht umgeworfen hat.

Der erste wirkliche Knackpunkt ist das Kampfsystem. Es wirkt für Einsteiger ziemlich träge. Die Belegung der Tasten unterscheidet sich kaum von einem traditionellen Action-Titel - ihr könnt angreifen, je nach ausgerüsteter Waffe blocken oder ausweichen, Items benutzen und so weiter. Was einige hingegen stört, ist die langsame Spielgeschwindigkeit: Angriffe und Ausweichmanöver sind ziemlich schwerfällig und euer Charakter hängt regelmäßig in unnötig langen Animationen fest, die sich nicht unterbrechen lassen und oft dazu führen, dass ihr getroffen werdet. Anders als beispielsweise ein Bayonetta, welches fast ausschließlich schnelle Reflexe erfordert, verlangt Monster Hunter von seinen Spielern ein vorausschauendes und taktisches Vorgehen. Ihr müsst eure Gegner beobachten und erlernen, wann ihr angreifen oder ein Item benutzen könnt, ohne dabei selbst Treffer einzustecken. Es wirkt fast so, als hätte sich Capcom hier an einer Art Simulation versucht: Die Probleme, die ihr hättet, wenn ihr im richtigen Leben gegen einen 20 Meter großen und viele Tonnen schweren Drachen antreten müsstet, werdet ihr auch im Spiel haben.

Ein weiterer Punkt ist der enorme Zeitaufwand, der mit Monster Hunter verbunden ist. Die Kämpfe gegen die einzelnen Monster sind extrem lang und ihr werdet manchmal sogar Probleme haben, das 50-Minuten-Zeitlimit einzuhalten, welches euch für jede Mission gestellt wird. Aber auch sonst verlangt Capcom sehr viel Geduld von den Spielern: Oft seid ihr auf Zufallsitems angewiesen, die von einem bestimmten Monster fallen gelassen werden könnten und die ihr zum Herstellen neuer, stärkerer Ausrüstung benötigt. Wenn ihr dieses Item dann nach einer erfolgreichen Jagd nicht erhaltet, ist das einfach nur Pech und sorgt für jede Menge Frust. Außerdem ist das Jagen von Monstern ein Vollzeitjob und somit gehört es auch zu euren Aufgaben, immer für das Vorhandensein der Vorräte zu sorgen - Heiltränke, Nahrung und einige andere wichtige Items müssen immer griffbereit sein. Mit diesen Aufgaben würde ein Monsterjäger im echten Leben wohl einen Praktikanten beauftragen.

Dies sind Spielmechaniken, an denen sich die Geister scheiden. Von Fans der Serie werden sie geschätzt, aber auf viele Neueinsteiger wirken sie eher befremdlich. Unabhängig davon bietet Monster Hunter 3 Ultimate kaum Angriffsfläche für objektive Kritik. Denn die Vision, die man bei Capcom hatte, wurde nahezu perfekt umgesetzt. Einziger Kritikpunkt sind weiterhin die Unterwasserkämpfe: Sie sind kaum spielbar, da euer Charakter unter Wasser stark verlangsamt wird und nur indirekt über die Kameraperspektive gesteuert werden kann. Und wir fragen uns weiterhin, warum Capcom diese Kämpfe überhaupt eingebaut hat. Eigentlich weiß jeder, dass Unterwasserlevel keinen Spaß machen.

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Fazit
Monster Hunter 3 Ultimate ist ein Spiel, das man relativ beliebig bewerten kann. Abgesehen von der mittlerweile stark veralteten Technik und den kaum spielbaren Unterwassersegmenten macht Capcom bei diesem Spiel rein objektiv betrachtet kaum etwas falsch. Die entscheidende Frage ist also eher, ob man mit dem allgemeinen Spielkonzept etwas anfangen kann. Die taktisch ausgelegten Kämpfe und absichtlich sehr träge gestaltete Steuerung erfordern ein anderes Vorgehen als reinrassige Action-Titel, in denen es vor allem auf schnelle Reflexe ankommt. Außerdem hat nicht jeder die Zeit dafür, stundenlang auf ein bestimmtes Zufallsitem zu warten oder im Wald Pilze zu sammeln, weil alle Heiltränke ausgetrunken sind. Wenn euch diese Aspekte zusagen, erhaltet ihr mit Monster Hunter 3 Ultimate ein Spiel, das mehr als doppelt so umfangreich ist wie die ohnehin schon üppige Wii-Version. Selbst im Einzelspielermodus könnt ihr problemlos 100 Stunden verbringen, und wer Monster Hunter 3 online spielt, wird in den nächsten Monaten kein zweites Spiel mehr brauchen.

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