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Nach zwei Ablegern hat sich Mega Man in der Videospielgemeinde etabliert und einige Fans für sich gewinnen können. Zurecht! Schließlich hat er nach einem frischen Debüt und dem würdigen Nachfolger bewiesen, dass seine Geschichte spannend, herausfordernd und fesselnd sein kann. 1990 schickt Capcom den blauen Helden in sein drittes Abenteuer. Mit acht neuen Robotergegnern verspricht „Mega Man 3“ die erfolgreichen ersten beiden Titel fortzusetzen. Auf technische Neuerungen kann das Spiel allerdings nicht setzen, da es wieder für das NES erscheint. Daher muss es insbesondere mit dem Gameplay beeindrucken. Wir lassen uns für Stunden wieder frustrieren und können es immer noch nicht glauben, dass der Titel mit dem fantastischen „Mega Man 2“ mithalten kann.



Hinter der Fassade

Nachdem Dr. Wily bereits zwei Mal hintereinander von Dr. Light und seinem Sohn Mega Man aufgehalten wurde, scheint er es nun eingesehen zu haben, dass ihm die Weltherrschaft nicht gegönnt wird. Stattdessen arbeitet er mit seinem ehemaligen Kollegen an friedlichen Robotern, die die Weltordnung erhalten sollen. Allerdings werden die Professoren von diesen hintergangen und müssen nun dafür sorgen, dass diese keinen allzu großen Schaden anrichten.

Zur selben Zeit kehrt auch Proto Man zurück. Dieser ist der Prototyp von Mega Man und hat nun ebenfalls einen eigenen Willen entwickelt. Deshalb widersetzt sich auch dieser dem friedliebenden Helden und scheint ein Ziel zu verfolgen. Glücklicherweise steht dem blauen Soldaten nun sein treuer Gehilfe Rush, ein Roboterhund, von Anfang an zur Seite.

Bekanntes System …

Ohne große Worte findet man sich wie gewohnt und erwartet in einem Auswahlmenü wieder und kann zwischen acht Gegnern wählen. Bekannt dürfte sein, dass man mit den Waffen gewisser Gegner gegen andere einen Vorteil hat und sich das Leben somit vereinfachen kann. Allerdings ist es wieder kein Einfaches an den Namen zu erkennen, mit welcher Fähigkeit man gegen den speziellen Roboter kämpfen sollte. Neu ist dagegen, dass man bereits im Level einen guten Einblick bekommt, wie der Endkampf möglicherweise aussehen wird.

Hierzu stellen sich dem Helden vor dem Roboterkampf ähnliche, schwächere Gegner, die sich teilweise die Fähigkeiten angeeignet haben. Dadurch kann man sich immerhin hinreichend für die letzte Konfrontation vorbereiten. Mit Top, Shadow, Spark, Magnet, Hard, Needle, Snake und Gemini Man sind von Anfang an acht am Start. So trifft man beispielsweise in der Stage von Snake eine große Schlange oder bei Needle Man rollende Igelroboter, die einen mit Stacheln bewerfen. Zweifelsfrei sind den Entwicklern wieder viele Ideen eingefallen, die abwechslungsreicher nicht sein könnten.



… bekannte Gesichter

Allein bei der Schlacht gegen die acht Roboter bleibt es allerdings nicht. Capcom schraubt deutlich am Umfang hoch und sendet den Spieler vor dem Endkampf ein weiteres Mal in vier neue Level, die sich an den ursprünglichen acht orientieren, aber wieder gewohnt frische Ideen vorweisen. In diesen Stages trifft man gleich auf zwei Robotergegner, die die Fähigkeiten der Endgegner aus „Mega Man 2“ besitzen. Dieses Mal hat man selbstverständlich nicht die Waffen aus dem älteren Ableger und muss sich eine neue Strategie entwickeln.

Erst nach dem Triumph gegen die 16 Robot-Master erreicht der blaue Held das letzte Level, das wenig überraschend wieder aus einer Reihe Herausforderungen besteht und unglaublich lang ausfällt. Leicht enttäuschend ist allerdings, dass drei dieser Kämpfe wenig spektakulär sind und sogar in einer bekannten Form bereits gemeistert wurden.

Der beste Freund des Mega Man, Rush

Neben den acht Equipments, die sich Mega Man nacheinander aneignen muss, wird man von Anfang an von Rush unterstützt. Dieser dient zunächst nur als Trampolin, erweitert sein Repertoire im Laufe des Spiels aber erheblich. Später ist er somit unverzichtbar und zwingend notwendig, um überhaupt weiterzukommen. In den ersten acht Level kann man mit ihm dagegen gut Items sammeln, um sich auf das herausfordernde Ende vorzubereiten.

Zusätzlich zu den Waffen und den bekannten Moves von Mega Man kann dieser nun sogar gleiten. Diese Fähigkeit dient hauptsächlich zum Weiterkommen, allerdings ist sie überaus nützlich, um gegnerischen Attacken auszuweichen. Insgesamt nimmt somit aber der Schwierigkeitsgrad ab, obwohl die Level an sich immer noch fies gestaltet sind. Mit einigen Energietanks und zusätzlichen Versuchen wird man nun jedoch seltener im Game-Over-Screen enden.



Das Geheimnis ist die Musik

Technisch hat sich bei „Mega Man 3“ kaum etwas verändert. Grafisch sieht das Spiel wie die vorherigen Spiele auf dem NES aus, allerdings hat man sich selbstverständlich die Mühe gemacht, komplett neue Landschaften und Gebiete zu kreieren. Unglücklicherweise läuft im dritten Serienableger das Geschehen wieder weniger geschmeidig ab als noch in „Mega Man 2“. Dies liegt teilweise an den neuen Gegner, die gleich mit mehreren Pixelbündel den Spieler attackieren, sodass der Bildschirm überladen wird. Abseits dieser Einbrüche findet man sich in der geliebten Retro-Welt wieder.

Weiterhin einwandfrei ist dagegen der Soundtrack zum Spiel. Die Stücke haben insgesamt einen geringeren Ohrwurmfaktor, allerdings sind wieder einzelne dabei, die sich wundervoll anhören und unglücklicherweise nur wenige Sekunden laufen. Ein Favorit ist das Stück zu Proto Man.