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Ein Jahr haben die Entwickler den Fans des Originals gegeben, um ihre Nerven zu sammeln und die Gemüter beruhigen zu können. Nach dem Nervenkitzel um denn Aufstand von Dr. Wily veröffentlichte Capcom bereits 1990 einen Nachfolger zu „Mega Man“. Im zweiten Serienableger verspricht man die bekannte Herausforderung sowie einen etwas ausgebauten Umfang. Da der erste Titel überzeugend gewesen ist und an mehreren Stellen begeistern kann, geht man mit hohen Erwartungen an die Fortsetzung ran. Glücklicherweise bleibt einem nicht nur die Enttäuschung erspart. Mit „Mega Man 2“ schießt sich der blaue Held in das Herz der Videospielgemeinde.



Dr. Wily kehrt zurück

Nach der Niederlage von Dr. Wily staut dieser seine Wut auf und versucht sich schon bald wieder an der Weltherrschaft. Dieses Mal kann er seinem Kollegen Dr. Light keine Roboter entwenden und muss stattdessen auf seinen eigenen Verstand setzen. Um dem blauen Helden zu trotzen, kreiert dieser acht Roboter und sorgt mit seiner Streitkraft für Chaos. Bestens auf die Rückkehr seines ehemaligen Assistenten vorbereitet, vertraut Dr. Light seinem selbsternannten Sohn ein weiteres Mal die Pflicht an, den böswilligen Kollegen aufzuhalten. Allerdings ist Mega Man nicht mehr allein auf seinen Laserstrahl und die Waffen der acht Roboter gestellt. Um ihn während dieser gefährlichen Aufgabe zu unterstützen, forscht Dr. Light derweil fleißig in seinem Labor weiter und rüstet den blauen Freund regelmäßig mit weiteren Items auf.

„Tand, Tand … Ist das Gebilde von Menschenhand!“

Unglaublich, wie schnell Dr. Wily aus dem Gefängnis entkommen ist und in dieser kurzen Zeit gleich acht Roboter erschaffen hat. Von seinen Künsten überwältigen lässt sich allerdings Mega Man nicht. Wieder einmal trotzt er den zahlreichen Hindernissen in den verschiedenen Landschaft, die allesamt wieder sehr belebt wirken. Ganz in der Manier des Franchises tauchen wieder aus allen Ecken Gegner auf, die zur Freude des Spielers komplett neu sind und keine aufgekochten Modelle des ersten Ablegers darstellen. Insgesamt scheint man bei den Gegnern die Schadensberechnung leicht zurückgedreht zu haben. Trotzdem lauern lauter Fallen auf den Abenteurer, die bereits einen kleinen Fehler mit dem sofortigen Ende bestrafen. Hat man sich durch die Haivogelbomben, Straußroboter und mechanischen Affen drücken können, erwartet die blaue Ikone wie gewohnt einer von acht Endgegnern.

Diese sind Spezialisten ihres Elements und hinterlassen bei einer Niederlage ihre Waffe. Bubble, Air, Crash, Metal, Heat, Wood, Flash und Quick Man lassen jedoch nicht immer an ihrem Namen vermuten, welche Waffe effektiv sein könnte, sodass man teilweise dem eigenen Glück ausgeliefert ist. Generell lassen sich diese jedoch wieder allein mit dem Laserstrahl besiegen, wer die Serie jedoch kennt, weiß sie auch sie fürchten. Unterm Strich wird man mit den Leveln und den finalen Kämpfen wieder einmal bestens bedient, da sie abwechslungsreich und spannend sind.



Download & Installation

Anfangs startet man mit einer gewöhnlichen Laserstrahlkanone und muss sich ohne jegliche Tricks die erste Waffe aneignen. Mit jedem besiegten Gegner werden die Fähigkeiten mit einer großen Auswahl an weiteren Kanonen erweitert. Die Entwickler setzen hierbei nicht auf die gewohnten Elemente und gehen es etwas kreativer an. Von mehreren kleineren Bumerangs, einem Schild aus Blättern oder mehreren Bomben bis hinzu einem Blubbstrahl trifft man im Laufe des Spiels auf verschiedene Equipments, die sich alle gewiss an besonderen Stellen als nützlich erweisen werden.

Allerdings bleibt es nicht mehr bei den Waffen des Gegners. Da Dr. Light vom Labor aus den blauen Helden unterstützt, vergrößert sich das Repertoire an Items entsprechend flinker. Mit der Hilfe seines Vaters kann er nun Plattformen kreieren sowie auf einem Jet durch die Gegend düsen. Diese Erweiterungen sind jedoch alles andere als nette Gimmicks und sind verbindlich, um im letzten Dungeon weiterzukommen. Zuvor erfüllen sie jedoch nur einen optionalen Nutzen.

Die Erfindung der Zeit: Passwörter

Wie auch schon beim Original startet man mit drei Versuchen in das Abenteuer, die nach und nach mal schneller mal langsamer aufgebraucht werden. Hierfür muss sich im Grunde nur der Lebensbalken leeren. Da einige kleinere Gegner nun auch etwas weniger hart mit einem umgehen, ist die Angst vor mehreren gleichzeitig erscheinenden Gegnern auch geringer. Allerdings wird der gopm-Wert (game over per minute © 2013 Nintendo-Online.de) konstant gehalten, indem einige Soforttodquellen eingebaut werden, die als Serienkenner weniger überraschend aus dem Nichts auftauchen und erst bei einem zweiten Anlauf umgangen werden können. Um die verlorenen Versuche auf einem Minimum zu halten, findet man unterwegs einige Energietanks, die auf Knopfdruck die ganze Leiste füllen.

Ansonsten sind die Regeln gleich geblieben. Verliert man alle Versuche, werden die Punkte auf null gesetzt und die erhaltenen Waffen behalten. Zwischenspeicherpunkte werden bei einem Game Over überschrieben, der Spieler fängt also im jeweiligen Level von vorne an. Schaltet man das Spiel aus, wird der Fortschritt komplett zurückgesetzt, sodass auch die erhaltenen Waffen verloren gehen und die besiegten Endgegner zurückkehren. Allerdings haben die Entwickler deswegen ein Passwort-System eingebaut, mit dem man diesem Nachteil entgegen wirken möchte. Nach jedem Endkampf erhält man Koordinaten, die man nach dem Einschalten in eine fünf auf fünf Tabelle eintragen kann. In den verschiedenen Kombinationen ist stets der jeweilige Fortschritt gespeichert.



Mega Performance

Der zweite Titel zum blauen Maskottchen von Capcom läuft weiterhin auf dem NES und bietet keinen Fortschritt in der Grafik. Allerdings gestalten die Entwickler wieder einmal tolle Umgebungen und Hintergründe, die sich trotz ihres Alters sehen lassen können. Sie sind weiterhin bunt und abwechslungsreich, ein Verlangen nach mehr kommt nicht auf. Die Musik verzaubert wie schon im ersten Teil und bietet einige Soundtracks, die einem Tage im Kopf schwirren dürften. Schön ist zudem, dass man an keiner Stelle faul gewesen ist und jedem Level sowie Endgegner eine eigene Musik gewidmet hat.

Positiv fällt technisch zudem auf, dass das Spiel im Durchschnitt weniger hängt, wenn zu viele Objekte den Bildschirm füllen. Insgesamt läuft das Geschehen somit flüssiger ab und hat nur selten mit stockendem Bild zu kämpfen. Mit acht Robotergegnern, sowie einem mehrgliedrigen Enddungeon hat man auch den Umfang erweitern können. Die Speicherfunktion des 3DS ist weiterhin sehr willkommen und für weniger frustresistente Spieler eine große Erleichterung.