Nintendo-Forum

Alles rund um die Nintendo Welt
Aktuelle Zeit: 01.05.2024, 23:56

Alle Zeiten sind UTC




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: LEGO City Undercover
BeitragVerfasst: 03.04.2013, 06:28 
Offline
Administrator
Administrator
Benutzeravatar

Registriert: 26.04.2006, 08:27
Beiträge: 12034
Wohnort: HH
Meine GBA: 7
Meine NDS Spiele: 13
Meine DSi Games: 5
Meine FlipNotes: 305
Meine 3DS-Spiele: 17
Meine AR-Crads: 6
Meine Wii Spiele: 14
EShop Games: 65
Wii-U: 5
NID: F_Trunks_Briefs
Letztes Spiel: Pokémon X/Y
ACNL-Traumadresse: 6200-2180-0378
Wii-U X hat geschrieben:

„Ein Open-World-Abenteuer mit Action, Humor und einer ganzen Stadt voller LEGO-Fahrzeuge“ – mit diesen Worten kündigte Nintendo LEGO City Stories im Juni 2011 an, als allererstes Spiel für Wii U. Das Publikum reagierte wenig ekstatisch, hatte es doch andere Ankündigungen erwartet. Fast zwei Jahre später heißt der Titel LEGO City Undercover – und wird nicht mehr als Teil dieser wogenden Welle aus virtueller LEGO-Ware belächelt, die in den letzten Jahren über die Spielebranche hinweggefegt ist. Stattdessen muss es jetzt als gleißender Fixpunkt für die Hoffnungen der ersten Wii U-Käufer herhalten. Nach einer langen Spieleflaute erhoffen sie sich vom LEGO-Abenteuer den ersten exklusiven Top-Titel für die neue Konsole. Reichlich große Erwartungen an das Spiel, das Nintendo höchstpersönlich in Auftrag gegeben hat – kann LEGO City sie erfüllen?

Chase McCain?!

Ein Draufgänger. Ein Scherzkeks. Ein cooler Typ. Ein Profi. Eine Legende. All das ist Chase McCain. Mit Beginn des Spiels feiert der Großstadt-Cop auch seinen ganz persönlichen Neuanfang in LEGO City. Nachdem er die Stadt nach einem brenzligen Fall vor Jahren verlassen hatte, bitten die örtlichen Behörden ihn wieder um Hilfe – ausgerechnet bei einer Neuauflage des besagten Falls: Rex Fury, ein gefürchteter Bandenboss, ist aus dem Kittchen geflohen und stiftet Unfrieden. McCain startet die Ermittlungen und klappert die LEGO City nach Spuren, Hinweisen und Komplizen des Verbrechers ab.

Bild

Klar, dass das nicht ohne eine gehörige Prise Komik vonstattengeht, die der LEGO-Videospielserie seit jeher eigen ist. Verließen sich die Entwickler in früheren Ablegern noch ganz auf Gestik, Mimik und Slapstick, hält seit kurzem auch Sprache Einzug. Auch LEGO City Undercover ist vollständig und umfangreich deutsch vertont. Die anderen Sprachversionen lassen sich ebenfalls auswählen. Filmsequenzen, Dialoge oder kurze Satzfetzen von Zivilisten wurden hochwertig von Profi-Schauspielern eingesprochen. Eine Szene ohne aufgezwungenen Witz werden Spieler während des gesamten Spiels kaum finden. Comichafte Dialoge und Charaktere oder skurrile Situationen, Hintergründe und Kommentare lassen keinen Zweifel: LEGO City Undercover kann man nicht ernst nehmen. Aber ernst will das Spiel auch gar nicht sein. Stattdessen lehnt es sich an bekannte Gangster-Filme an, spielt mit dem Kontrast zwischen dem heldenhaft-coolen Chase McCain und seiner fragwürdigen Umwelt und lässt die Bilder von tollpatschigen LEGO-Figuren für sich sprechen. Das mündet manchmal in zündenden Gags und ab und zu in Rohrkrepierern – wie immer, wenn Humor versucht wird.

Die seichte Detektivgeschichte plätschert unaufgeregt vor sich hin: Chase McCain erledigt Missionen und findet am Ende immer wieder Hinweise darauf, wo er als nächstes ermitteln muss. Nach und nach deckt er so als Undercover-Polizist mit vielen Gesichtern die Verbindungen des Verbrechernetzwerks auf, erhält neue Fähigkeiten und kommt seinem Ziel näher.

Der eigentliche Star

Der eigentliche Star von LEGO City Undercover ist aber nicht Chase McCain – auch nicht seine Kollegen und Widersacher mit ihren Einzelschicksalen. Der eigentliche Star ist die LEGO City selbst: Sie ist bekannten Metropolen nachempfunden und leiht sich etwa die Golden Gate Bridge aus San Francisco oder den Times Square und die Brooklyn Bridge aus New York. Auch Einschläge von London sind erkennbar. Das gesamte Stadtgebiet ist frei begehbar und lädt zum Erkunden und Entdecken ein, wobei die Stadt in verschiedene Bezirke geteilt ist: Ein Theaterdistrikt gehört genauso dazu wie China-Town, rurales Landgebiet, Wohnviertel, Inseln oder ein Hafenbezirk. Die Stadt ist tatsächlich ziemlich groß – einmal um sie herumzufahren, dauert (abhängig von der Route) fünf bis fünfzehn Minuten. Wer von A nach B kommen möchte, benötigt einen fahrbaren Untersatz. Gut, dass die Straßen mit allerhand Fahrzeugen gefüllt sind. Bereitwillig stellen die Bewohner von LEGO City ihre Vehikel dem Ordnungshüter zur Verfügung, sobald er sie benötigt.

Bild

Einmal im Wagen, könnt ihr alle Regeln des Straßenverkehrs getrost ausblenden und ohne Rücksicht auf Verluste durch die Botanik brettern. Straßen fungieren zwar als Orientierungshilfen auf dem Weg zum Ziel, prinzipiell könnt ihr mit Autos aber auch durch Fußgängerpassagen düsen oder Treppen befahren. LEGO-Charaktere springen entweder aus dem Weg oder berappeln sich unverletzt, sodass das Spiel durchweg kinderfreundlich bleibt. Zerschmetterte LEGO-Objekte hinterlassen Blöcke, die automatisch aufgesammelt werden. Kollisionen verursachen Schaden am Gefährt. Auch wenn man von LEGO City Undercover kein verkapptes Open-World-Rennspiel erwarten darf, ist es den Entwicklern gelungen, die motorisierten Vehikel so weit feinzutunen, dass es einen spürbaren spielerischen Unterschied zwischen dem Zehntonner und dem Sportwagen gibt.

Ein Schnellreisesystem via Bahn ist nur in Ansätzen vorhanden, die Entwickler wollen ganz offenkundig, dass ihr die LEGO-Stadt selbst immer besser kennenlernt und euren Weg auch ohne Karte findet. Das funktioniert gut. Die Stadt ist mit liebevollen Details ausstaffiert und bietet immer wieder kleine Herausforderungen wie Zeitrennen, Verfolgungsjagden oder Parcours. Schade, dass die Passanten nicht aktiv ansprechbar sind und deswegen auch keine Nebenmissionen bereithalten.

Wer wird Stud-Millionär?

Sobald der Spieler in der offenen Stadt ermitteln soll, nimmt LEGO City Undercover Fahrt auf. Doch das Spiel besteht daneben zu großen Teilen aus ganz klassischen abgeschlossenen Level-Partien, genannt: „Spezialmissionen“. Der Spieler muss sie linear vom Anfang zum Ziel durchqueren, um am Ende Hinweise auf den nächsten Ermittlungsort zu bekommen. Diese Levels sind seicht und spiegeln das grundsätzliche Problem der LEGO-Videospiele wider. Sie werden unheimlich schnell langweilig.

Bild

Spielerisch bleiben sie mit ihren Rätselchen auf simpelstem Niveau und bieten kaum mehr als die wie immer zerstörbare Umwelt. McCain zertrümmert die LEGO-Kulisse, um die daraus entstehenden einzelnen Klötzchen aufzusammeln oder neue Objekte aufzubauen. Dabei kann er kaum einen Schritt gehen, ohne die sogenannten Studs aufzusammeln, kleine Plastikmünzen, die als Punkte fungieren. Wenn das die Währung in der LEGO City ist, dann muss die Bevölkerung unter einer gigantischen Hyperinflation leiden. Die kleinen silbernen / goldenen / blauen Steine liegen nämlich überall, schon nach wenigen Spielstunden ist Chase Stud-Millionär. Anhand der eingesammelten Studs bemisst sich der generelle Fortschritt. Sammler können es daher kaum übers Herz bringen, die Münzen einfach liegenzulassen. Ein gewisses Suchtpotential ist ihnen also nicht abzusprechen – und trotzdem nerven die Studs tödlich, fühlt man sich doch ständig genötigt, Umwege für ein paar Münzen zu laufen, oder den quirligen Punkteblöckchen hinterherzurennen, wenn sie aus irgendeinem Mechanismus heraussprudeln. Zertrümmern und Studs sammeln – viel mehr gibt es spielerisch nicht zu tun. Kämpfe mit Gegnern sind, obwohl schön inszeniert, spielerisch nicht besonders anspruchsvoll - zumal der "Tod" wie immer in LEGO-Land zu sofortiger Wiederbelebung führt und damit seinen Schrecken einbüßt.

Eine wichtige Rolle spielen Kostüme; eine bekannte Idee aus den LEGO-Spielen. Im Spielverlauf findet McCain Verkleidungen, die ihm neue Fähigkeiten bescheren. Als Dieb, Bergarbeiter, Astronaut oder Feuerwehrmann kann er bestimmte Mechanismen bedienen und im Spiel voranschreiten. Tatsächlich sind die verschiedenen Interaktionspunkte für die Berufe das wichtigste, was es in der Stadt zu entdecken gibt. Wer sie richtig bedient, findet Sammelextras. Oder Studs. Natürlich. Obwohl sie auch sonst überall herumliegen. Daneben trifft Chase immer wieder auf große, leere LEGO-Bretter. Hier kann er Superbauten errichten, die einen funktionalen oder storyrelevanten Nutzen haben. Die LEGO-Steine dafür findet er, indem er die Umwelt zertrümmert oder versteckte Superblöcke aufspürt (eigentlich reichen die Superblöcke, weil einer bis zu 10.000 kleine wert sein kann).

So viel Spaß die Erkundung der City auch macht – irgendwann hat man alles gesehen und arbeitet nur noch die einzelnen Interaktionspunkte ab. Chase kann also entweder der linearen Hauptstory folgen oder sich der Suche nach Sammelobjekten widmen. Spielerisch ist das ein bisschen wenig. In der Stadt hätte gerne noch mehr passieren dürfen.

Bild

Technisch unsauber

„Ein bisschen wenig“ liefert Tt Games auch technisch ab. Für ein Exklusivspiel, das noch dazu Plattformhalter Nintendo selbst vertreibt, sieht LEGO City Undercover grafisch erschreckend unbeeindruckend aus: Die große Stadt verschwimmt schon in relativ geringer Ferne zu undefinierbarer Pixelmasse. Die kantigen LEGO-Objekte flimmern bei der Rotation der Kamera fast wie auf der alten Wii-Konsole. Das Bild ist nicht so flüssig, wie es sein könnte – immerhin bleibt es ohne größere Ruckler. Effekte sind bis auf Plastikglanz an den Figuren nicht vorhanden und die stur einfarbigen Strukturen der LEGO-Blöcke harmonieren stilistisch nicht immer mit der ansonsten im realistischen Stil gehaltenen Spielwelt. An der Inszenierung der Charakteranimationen oder der Mimik gibt es aber (wie immer) nichts zu mäkeln.

Enorm ärgerlich sind die unverschämt langen Ladezeiten, die völlig aus der Zeit gefallen sind. Vom Einschalten der Konsole bis zum ersten Schritt im Spiel dauert es gut und gerne dreieinhalb Minuten. Wer von einem abgeschlossenen Level in die offene Welt wechselt (oder andersherum), kann sich eine Minute lang einen quälend schleichenden Ladebalken anschauen. Zwar muss sich der Spieler dafür in der offenen Stadt nicht mit Ladezeiten herumschlagen, weil das gesamte Gebiet auf einmal geladen wird. Aber trotzdem: Das hätten die Entwickler anders lösen müssen.

Bild

Die Steuerung über das Wii U GamePad funktioniert weitgehend problemlos. Nur das Springen und die damit verbundenen Akrobatik-Moves bereiten ab und zu Probleme: LEGO City Undercover ist einfach kein Jump & Run, versucht ab und zu aber, eines zu sein. Das GamePad spielt darüber hinaus eine In-Game-Rolle als Kommunikator. Auf diesem Gadget bekommt ihr Aufträge und könnt die Karte studieren. Oder ihr nutzt Scanner, um Kriminelle zu identifizieren, Sammelitems aufzuspüren oder Gespräche zu belauschen. Dazu blickt ihr durch den GamePad-Bildschirm und scannt eine minimalistische Linienlandschaft durch Bewegen des Controllers nach Symbolen ab. Das funktioniert ganz gut, solange die Drehungen nicht größer als 90° sind. Es gibt auch eine Fotofunktion mit Kompatibilität zum Miiverse. Die Wii U-Features sind anständig genutzt worden; ein innovatives Spielkonzept ist LEGO City Undercover damit aber nicht unbedingt. Die Funktionen wurden auf den zweiten Bildschirm ausgelagert, obwohl sie auch auf dem ersten funktioniert hätten. Als Konsequenz gibt es auch kein Off-TV-Gameplay ohne Fernsehbildschirm. Auf den serientypischen Kooperationsmodus hat man ebenfalls verzichtet.

_________________
Meinen Nintendo Sig
http://www.nintendo-europe.com/user/F-Trunks


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 03.04.2013, 06:28 


Nach oben
  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 

Alle Zeiten sind UTC


Wer ist online?

0 Mitglieder


Ähnliche Beiträge

LEGO City: Undercover (Wii U)
Forum: LEGO City
Autor: Trunks
Antworten: 0
Mein Name ist Chase McCain: Lego City Undercover erhält neue
Forum: LEGO City
Autor: Trunks
Antworten: 0
Animal Crossing: Let's Go to the City - Schauen Sie sich uns
Forum: Animal Crossing: Let’s Go to the City(Wii)
Autor: Trunks
Antworten: 0
Lego City Undercover: Neue Trailer lassen GTA-Feeling aufkom
Forum: LEGO City
Autor: Trunks
Antworten: 0
Humorvoller Trailer zu LEGO City Undercover
Forum: LEGO City
Autor: Trunks
Antworten: 0

Tags

Cover

Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
cron
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group



Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Wii, Nintendo, Mario, Pokemon, Spiele

Impressum | Datenschutz