Auf der E3 2011 zeigte Nintendo erstmals die Wii U und ihren speziellen, neuartigen Controller. Ein Tablet-artiges Design mit Touchscreen, gepaart mit den üblichen Controller-Knöpfen, soll für innovative Spielkonzepte sorgen und eine neue Ära der Videospiele einleiten. Auf der E3 2012 zeigte man dann eine verbesserte Version mit Analog-Sticks, denn anfänglich waren die Schiebepads des 3DS eingeplant. Nun lud uns Nintendo zum Post E3-Event ein, damit wir erstmalig Hand an die Wii U bzw. das Wii U GamePad legen durften. In diesem Bericht möchte ich daher die Frage beantworten, auf deren Antwort ihr sicherlich seit dem Klick auf diesen Text wartet: Wie ist das Teil jetzt?!
Als ich den Controller das erste Mal in der Hand hielt fiel mir direkt auf, dass der Touchscreen des GamePads auf den ersten Blick ein wenig kleiner erscheint, als er auf Bildern den Anschein hatte. Aber im Grunde ist die Größe perfekt und der Screen hat ein gestochen scharfes Bild. Das hatte mich dann doch überrascht, denn irgendwie hatte ich noch immer kleine Zweifel an einer so guten Übertragung auf das GamePad. Doch Nintendo hat in dieser Beziehung ordentliche Arbeit geleistet. Auch der Touchscreen selbst ist eine feine Sache geworden, denn er fühlt sich schön glatt an und funktioniert natürlich tadellos. Vor allem interessierte mich der Wechsel vom Analog-Stick zum Touchscreen und zurück, denn dies ist in Spielen wie Batman, Project P-100 oder Ninja Gaiden recht wichtig. Und es sei euch gesagt: DS-geübte Spieler werden sicherlich keine Probleme haben, mal eben schnell auf den Touchscreen zu tippen und ich bin mir sicher, dass auch andere Spieler schnell damit zurechtkommen werden. Generell fand ich es interessant, wie schnell sich jeder auf dem Event an das GamePad gewöhnte. Das zeigt, dass Nintendo uns einen Controller liefert, welcher nur wenig Eingewöhnungszeit benötigt und mit dem es genau deswegen unfassbar viel Spaß macht, zu spielen.
Ein kleines Problem hatte ich jedoch beim Spielen trotzdem, aber das dürfte eher ein persönliches gewesen sein. Durch die Xbox bin ich die Anordnung der A,B,X,Y-Knöpfe ganz anders gewohnt, als es auf der Wii U der Fall ist und habe mich daher des Öfteren mal verdrückt, wenn mir ein Button angezeigt wurde. Ich habe allerdings beobachtet, dass auch andere Spieler gerne mal daneben drückten, da die Platzierung der Buttons am Anfang doch sehr gewöhnungsbedürftig ist. Hat man das allerdings einmal drauf, dürfte es keine größeren Probleme mehr geben.
Besonders praktisch am Wii U GamePad ist der kleine Standfuß, welcher am oberen Rand der Rückseite befestigt ist. Dieser sorgt zum Einen dafür, dass ihr das GamePad einfach auf den Tisch oder Boden legen könnt (letzteres beispielsweise bei Wii Fit U) und zum Anderen für äußerst guten Halt, wenn ihr einmal den Controller hochkant halten müsst. Ein weiterer, sehr guter Punkt am GamePad ist die Tatsache, dass ich wohl noch nie ein so Linkshänder-freundliches Gerät gesehen habe. Denn es ist in den Spielen, in denen man den Controller hochkant halten muss, völlig egal, ob man ihn nun in die linke oder rechte Hand nimmt. Man muss es lediglich vorher im Spiel angeben. Und wenn man Spiele mit dem Touchscreen spielt, ist es ja sowieso dem Spieler überlassen, welche Hand er benutzt.
Doch was bietet uns nun eigentlich die grafische Power der Konsole? Nun, das lässt sich momentan einfach nicht sagen. Erst in ein bis zwei Jahren werden wir einen wirklichen Unterschied ausmachen können. Zum jetzigen Zeitpunkt bleibt mir nach dem Anspielen nur zu sagen, dass die Wii U technisch auf jeden Fall mit der Xbox360 und PS3 gleichziehen kann. Spiele wie Batman und ZombiU sahen großartig aus und brachten vor allem den Controller sinnvoll ins Spiel ein. Das GamePad liegt einfach super in der Hand und durch die innovative Nutzung des Touchscreens erwarten uns sicher einige interessante Konzepte. Ich war schon vor dem Anspielen sehr angetan von der Wii U, doch nun bin ich endgültig überzeugt. Ich hoffe sehr, dass Nintendo mit der geplanten Wii U-Tour noch vor dem Launch der Konsole eine große Masse an Menschen durch die anspielbaren Demos überzeugen kann.