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 Betreff des Beitrags: Darksiders II
BeitragVerfasst: 17.12.2012, 13:25 
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Wii-U X hat geschrieben:

Darksiders II war für Nintendo einer der wichtigsten Third-Party-Titel für die Wii U. Auf den E3-Konferenzen gab man dem Spiel ordentlich Screentime, und Entwickler Vigil Games äußerte sich im Gegenzug immer äußerst positiv über die Wii U-Hardware. Nun ist es soweit: Wii U steht in zahlreichen Wohnzimmern und der Titel, welcher schon im August für Xbox 360, PS3 und PC erschienen ist, steht nun auch für die Nintendo-Konsole in den Läden. Im Ausgleich für die längere Wartezeit bietet Vigil Games in dieser Version einige Zusatzinhalte, darunter das Add-On Argul's Tomb sowie einige Rüstungssets. Wir haben das Gesamtpaket unter die Lupe genommen und verraten euch, ob sich ein Kauf lohnt.

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?

Darksiders II knüpft grob an die Story seines Vorgängers an. Dessen Hauptcharakter hört auf den Namen Krieg und ist einer der vier Reiter der Apokalypse. Im ersten Teil löste er den Weltuntergang aus, was zur Auslöschung des irdischen Lebens führte - für dieses Vergehen sitzt Krieg nun ein. Hauptfigur im zweiten Teil ist sein Bruder Tod, dessen Ziel es ist, Krieg zu befreien. Ganz anders als sein Name vermuten lässt, will Tod die Menschheit wiederbeleben, damit Kriegs Verbrechen rückgängig gemacht wird. Also macht er sich auf zum Baum des Lebens, weil er glaubt, sein Ziel dort umsetzen zu können. An dieser Stelle kann man jedoch bereits einhaken, denn die Handlung besitzt in Darksiders II bestenfalls eine sehr untergeordnete Rolle. Die kurzen, oft metaphorischen Dialoge umreißen eine knappe Rahmenhandlung, die nie das Bedürfnis hat, dem Gameplay im Weg zu stehen.

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Die Welt von Darksiders II versucht sich als offen zu präsentieren, zieht im Vergleich zu einem RPG wie Skyrim aber ganz klar den Kürzeren. Es gibt keine Städte, sondern nur ein kleines Dorf am Beginn von Tods Reise, dessen Bewohner man an einer Hand abzählen kann. Der Rest der Oberwelt besteht aus den Außengebieten, die zu schlauchartig wirken und bis auf einige Ruinen am Wegesrand wenig bieten, das zur Erforschung einlädt. Dann gibt es natürlich noch die zahlreichen Dungeons, die sehr stark von der Legend of Zelda-Serie inspiriert sind. Die Verliese sind zum Teil sehr üppig ausgefallen und im Verlauf der Haupthandlung seht ihr elf Stück davon - hinzu kommen einige deutlich kleinere Dungeons, die ihr im Rahmen von Nebenaufgaben betreten könnt. Darksiders II ist außerdem auf mehrere Welten aufgeteilt, die durch Portale miteinander verbunden sind und alle ihren eigenen Stil bieten. Was sie verbindet, ist ein leicht comichafter Grafikstil, der generell sehr düster ist - aber das kann man ja auch erwarten von einem Titel, dessen Hauptakteur der Tod ist.

Rätseln, Trainieren, Kämpfen und ein bisschen ballern

Den allergrößten Teil eurer Zeit verbringt ihr in Darksiders II aber zum Glück nicht in der eher belanglosen Oberwelt, sondern in den Dungeons. Bei diesen lässt sich feststellen, dass ein roter Faden klar erkennbar ist und die Verliese somit eher linear aufgebaut sind. Trotzdem muss der Titel hier insgesamt gelobt werden, denn außer den Entwicklern von Zelda und Darksiders traut sich eigentlich kein Team an diese Art des Leveldesigns heran - und wenn man bedenkt, wie viel Arbeit in diesem steckt, ist das auch wenig verwunderlich. Darksiders II stellt euch immer wieder vor abwechslungsreiche Logikrätsel, die häufig eher simpel sind, manchmal aber auch zu mehrminütigem Nachdenken anregen. Außerdem hat Vigil Games in den Verliesen dutzende Schatztruhen versteckt, die euch etwas vom Hauptpfad ablenken sollen. Insgesamt sind die Dungeons in Darksiders II wirklich gut gestaltet, und in den besten Momenten kommt dann auch tatsächlich ein gewisses Zelda-Feeling auf.

Ein weiterer Aspekt, der für etwas Tiefgang sorgt, sind die leichten RPG-Elemente in Form von Erfahrungspunkten und zahlreichen Ausrüstungsgegenständen. Wie eine traditionelle RPG-Figur sammelt Tod Erfahrung für das Besiegen von Gegnern, die irgendwann zu einer Aufstufung führen. Neben höheren Statuswerten erhaltet ihr dann einen Skillpunkt, mit dem sich eine von acht Spezialfertigkeiten (die in zwei offensiv bzw. defensiv ausgerichtete Skillbäume unterteilt sind, sich jedoch beliebig kombinieren lassen) erlernen oder verbessern lässt. Außerdem findet ihr, ganz so wie beispielsweise in Diablo oder Torchlight, zahlreiche Ausrüstungsgegenstände, die euch zufällig generierte Statusboni verleihen. Das ist eine nette Idee, sie hat jedoch auch einen Haken: Alle Schatzkisten, egal wie gut sie versteckt sind, enthalten nur Zufallsitems, die beim Öffnen der Truhe automatisch eurem aktuellen Level angepasst werden. Dadurch verliert man die Motivation, in jedem Dungeon auch die am besten versteckten Kisten zu finden, da man die Items aus diesen Truhen theoretisch auch von einem Monster oder einem Händler bekommen könnte.

Irgendwo müssen diese ganzen Spezialattacken und Ausrüstungsgegenstände natürlich eingesetzt werden, und deshalb stellen sich euch in Darksiders II zahlreiche Kreaturen, Zwischengegner und Endbosse in den Weg. Das Kampfsystem erinnert stark an andere 3D-Action-Titel wie beispielsweise Castlevania: Lords of Shadow. Mit der ZL-Taste könnt ihr Gegner anvisieren, mit der R-Taste ausweichen und mit den X- und Y-Knöpfen könnt ihr auf eure Gegner eindreschen. Dabei habt ihr die Wahl zwischen einer Primärwaffe und einer Sekundärwaffe. Wie es sich für den Tod gehört, kämpft der Protagonist mit einer bzw. zwei Sensen. Die Sekundärwaffen sind in schnelle (z.B. Klauen oder Dolche) und langsame (große Hämmer und Knüppel) Waffen eingeteilt, von denen ihr euch zu jedem Zeitpunkt eine aussuchen und zusätzlich zur obligatorischen Sense anlegen könnt. Die beiden ausgerüsteten Waffen können gezielt verwendet werden, und ihr erlernt im weiteren Verlauf zahlreiche Combo-Attacken, die euer Arsenal erweitern. Reißt euch der Geduldsfaden, kann sich Tod auf Knopfdruck in einen zehn Meter großen Sensenmann verwandeln, wie man ihn aus anderen Fantasy-Darstellungen kennt - und eines ist sicher: Monster, die eure Verwandlung bezeugen können, werden eure Rückverwandlung nicht mehr miterleben. Genau aus diesem Grund lässt sich diese Fertigkeit nur sehr selten einsetzen. Doch egal, für welchen Kampfstil ihr euch entscheidet: Darksiders II bietet schnelle und flüssige Kämpfe, die Steuerung ist griffig. Hier macht der Titel alles richtig und kann sich weit von der eher schwammigen Steuerung gewisser Genrekonkurrenten abheben.

Schwarze Flecken auf einer weißen Weste

Auf der spielerischen Seite bietet uns Darksiders II also sehr gut gestaltete Dungeons, kleinere RPG-Elemente und ein sehr gut funktionierendes Kampfsystem. Das ergibt ein beeindruckendes und wirklich bemerkenswertes Gesamtbild, aber ohne Blessuren kommt natürlich auch dieser Titel nicht davon. Eines der Hauptprobleme dieses Titels liegt im Balancing: Darksiders II ist eigentlich richtig fordernd, allerdings machen die Bonus-Items, die ihr in der Wii U-Version bekommt, gerade zu Beginn die Balance zunichte und nehmen den Kämpfen die Herausforderung. Außerdem erhaltet ihr nach etwa zwei Dritteln des Spiels ein Paar Klauen, die die Lebensenergie eurer Kontrahenten absorbieren - doch dieser Effekt ist so übertrieben stark, dass diese Waffe quasi einem Cheatmodul gleichkommt, welches euch unbegrenzte Lebensenergie verschafft. Wer möchte, dass er von Darksiders II gefordert wird, sollte daher auf den Einsatz dieser Items verzeichten. Ohne diese Items sind die Kämpfe dann genau so knackig schwer wie im Vorgänger - Heiltränke stehen nur in einer begrenzten Anzahl zur Verfügung und nach einer Niederlage im Kampf werden alle Gegner geheilt bzw. wiederbelebt, was heutzutage beides nicht mehr selbstverständlich ist.

Bild

Ein anderer Aspekt, der den Gesamteindruck nach unten zieht, ist eine extrem schlechte Sequenz gegen Ende des Abenteuers, in dem das Action-Adventure zu einem Third-Person-Shooter mutiert. Hier ist Darksiders II nicht mehr wiederzuerkennen; stattdessen ballert ihr euch mit Dauerfeuer eine Stunde lang durch ein lineares, uninspiriertes und graues Großstadt-Setting, in welchem ihr nicht enden wollenden Zombie-Horden ausgesetzt seid, die stupide auf euch zustürmen. Jegliches gute Spieldesign wird aus dem Fenster geworfen, und wäre Darksiders II von Anfang bis Ende mit diesem Gameplay ausgestattet, würde es in diesem Review nicht über eine Wertung von drei Punkten hinauskommen. Zum Glück ist diese Sequenz im Vergleich zu den restlichen 20 bis 25 Stunden, die ihr zum Durchspielen mindestens benötigen werdet, nur sehr kurz, aber Vigil Games hätte eigentlich bei der Entwicklung bereits erkennen müssen, wie schlecht diese Sequenz ist; dann hätte man sie herauskürzen oder umgestalten und den Spielern somit ersparen können. Umso unverständlicher ist dann, dass dasselbe Shooter-Gameplay noch einmal in der Erweiterung Argul's Tomb aufgegriffen wird - hier kann man sich dann wirklich nur noch an den Kopf fassen.

Gute Portierung, alte Bugs

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, war Darksiders II für Nintendo einer der wichtigsten Third-Party-Titel. Vielleicht liegt es auch daran, dass der Titel eine der besten Wii U-Anspassungen erfahren hat. Das Spiel sieht nicht nur schön aus, sondern läuft auch weitestgehend flüssig. Kleine Patzer wie Screen-Tearing, Framerate-Einbrüche in gewissen Passagen und plötzlich auftretende Ladezeiten, die den Spielfluss unterbrechen, gab es auch schon in den anderen Versionen und dort haben sie sich zum Teil noch stärker geäußert. Ebenfalls lobenswert ist der Soundtrack - die Kulisse besteht meistens aus atmosphärischen Klängen oder antreibender Kampf-Musik, die darauf ausgelegt ist, auf einer Surround-Anlage möglichst imposant zu klingen. Ab und zu überrascht Darksiders II jedoch auch mit einigen wirklich gut komponierten Musikstücken, die euch vor allem beim Lösen der Rätsel das Spiel versüßen. Zieht man in Betracht, dass es sich hier um einen Launch-Titel handelt und die Entwickler bisher nur sehr wenig Zeit hatten, sich mit der ungewohnten Wii U-Hardware auseinanderzusetzen, kann die Optik ohne Zweifel durchaus als beeindruckend bezeichnet werden.

Auch bei der Anpassung an das Wii U GamePad wurden einige sinnvolle Features eingebaut. Auf dem Touchscreen wird standardmäßig das von den Entwicklern auf diesen Namen getaufte Live Menu eingeblendet. Hier könnt ihr jederzeit umschalten zwischen einer scrollbaren Gebietskarte, die vor allem in Dungeons extrem nützlich ist, und eurem Inventar, wo ihr bequem Ausrüstungsgegenstände miteinander vergleichen und anlegen könnt, ohne das Spiel zu pausieren. Auf Features wie z.B. eine aufgesetzte Bewegungssteuerung, die nur hinderlich gewesen wäre, wurde hingegen verzichtet. Außerdem ist Darksiders II optional mit dem Pro Controller spielbar, und dieser liegt vor allem in längeren Sitzungen aufgrund seines geringeren Gewichts etwas bequemer in der Hand. Außerdem entstand beim Testen der Eindruck, dass die Engine bei der Verwendung des Pro Controllers flüssiger läuft, was durchaus möglich ist, da die sonst für das Streaming der Inhalte auf das Gamepad benötigten Ressourcen in diesem Fall freigegeben werden. Der Pro Controller ist jedoch keinesfalls Pflicht, denn auch mit dem Gamepad ist der Titel sehr gut spielbar und bietet auch einige Vorteile, sodass es eher Geschmackssache ist, welchen Controller man verwenden möchte.

[img]http://wiiux.de/images/jreviews/tn/tn_1868_4-1355484526.jpg][/img]

Neben den ganzen positiven Aspekten hat Vigil Games leider auch die Kritikpunkte der anderen Versionen übernommen. Darksiders II war für seine fehlerhafte Programmierung berüchtigt, was letztendlich wohl auch ein Grund dafür war, dass die Verkaufszahlen weit hinter den Erwartungen von THQ zurückblieben. Und das ist auch in der Wii U-Version nicht anders: Beim Testen ist das Spiel insgesamt fünf mal komplett abgestürzt und musste zwei weitere Male manuell beendet werden, da ein Weiterspielen nicht mehr möglich war. Wäre so etwas ein oder zwei Mal vorgekommen, hätte man das Problem vielleicht totschweigen können, aber wenn eine Software im Schnitt alle drei Stunden neu gestartet werden muss, ist die Grenze des einfach so Tolerierbaren leider überschritten. Immerhin ist der Titel sonst weitestgehend fehlerfrei - Dinge wie unlösbare Sidequests oder andere Ärgernisse, wie man sie aus westlichen RPGs fast schon gewohnt ist, konnten nicht beobachtet werden.

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