Im November wird mit dem Release der Wii U ein weiteres Kapitel in der Geschichte von Nintendo aufgeschlagen. Doch wo führt der Weg hin? Core oder Casual? Kann Nintendo seine Marktführerschaft in der nächsten Konsolengeneration behaupten? Fragen gibt es nun wirklich genügend, doch auch die bisherige Geschichte sollte noch einmal erzählt werden...
1889 in Kyoto gegründet erstellte Nintendo zunächst die traditionellen japanischen Hanafuda-Spielkarten. Erst aufgrund sinkender Umsätze in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde die Firmenstrategie verändert und andere Spielzeugzweige, wie die Liebestest-Automaten, wurden als Ergänzung zum bisherigen Angebot aufgenommen. 1980 begann mit dem Release des elektronischen Spiels „Nintendo Game & Watch“ die Erfolgsgeschichte des japanischen Unternehmens neu. Der Erfolg von GameBoy, NES und SNES führte dazu, dass Nintendo mit Spielreihen wie „Super Mario Bros.“, „Mario Kart“ und „The Legend of Zelda“ eine beinahe monopolartige Stellung auf dem Videospielmarkt erlangte. 1993 zogen allerdings die ersten grauen Wolken auf. Die Partnerschaft mit Sony an der Entwicklung eines SNES mit eingebauten CD-Laufwerk zerbrach und auch die anschließende Partnerschaft mit Philips scheiterte. Sony brachte die Playstation Ende 1994 heraus und der Siegeszug der kleinen, grauen Konsole begann.
1995 war der Virtual Boy mit deutlich weniger als 200.000 abgesetzten Einheiten ein riesiger Misserfolg und auch das 1997 erschienene Nintendo 64 konnte an den Siegeszug des SNES nicht anknüpfen. Es kam nicht nur zu spät in den Handel, sondern setzte immer noch auf veraltete Spielmodule als Wiedergabemedium anstatt auf CDs. Entwickler wie Square brachten ihre namhaften Spielreihen nicht auf die Konsole und der Umsatz von Nintendo brach ein. Eine schwierige Zeit für Nintendo, die man vielleicht nur durch die Existenz von zahlreichen kreativen Köpfen und Entwicklern überstanden hat. Allen voran die Pokémon bescherten Nintendo wieder Erfolge und im Westen verband man mit dem britischen Entwickler Rare die hohe Qualität der Spiele aus dem Hause Nintendo. Nintendo war trotz derartiger Erfolge gezwungen, die eigene Firmenpolitik zu ändern. Doch die ersten Schritte in die richtige Richtung halfen zunächst nur wenig. 2001 erschien der GameCube und sollte den Kampf gegen Sony und Microsoft aufnehmen. Doch am Ende kam es anders, denn durch schwache Verkaufszahlen wurde die Drittanbieterunterstützung immer schwächer und der GameCube erreicht nicht einmal die ca. 33 Millionen verkauften Einheiten des Nintendo 64. Nintendo geriet noch stärker unter Druck, Gerüchte eines Ankaufs von Microsoft machten schon länger die Runde. Es schien als würde neben Sega der zweite große japanische Konsolenhersteller in Zukunft nur noch Spiele für andere Konsolen entwickeln können.
2005 veränderte sich die Situation allerdings wieder. Der Nintendo DS erschien und begann seinen Siegeszug. Doch entscheidend für die Rückkehr in die Erfolgsspur war der Release der Wii und der enorme Zuspruch, den man nicht nur vom Handel, sondern auch von Drittherstellern für die Kreativität erhielt. Nintendo wurde wieder Marktführer und Sony und Microsoft waren es, die nun in die Verfolgerrolle schlüpfen mussten. Doch auch bei der Wii wurde die Unterstützung durch Dritthersteller immer schwächer und der Release der Wii U ist gerade im Hinblick auf einen potentiellen Release von Xbox 3 und PS4 im nächsten beziehungsweise übernächsten Jahr längst überfällig.
Die letzten Wochen bis zur Wii U-Veröffentlichung am 30. November werden wir fortan mit einem passenden Artikel an jedem Sonntag begleiten. Weiter geht es am Sonntag, dem 28. Oktober.