Der Nintendo eShop bietet Platz für jede Art von Ideen, seien sie noch so absurd. Ein aktuelles Beispiel ist „Splash or Crash“. Das Spiel erhielt während der letzten Nintendo Direct-Ausgabe einen Erscheinungstermin und ist nun im 3DS-eShop erhältlich. Im Mittelpunkt steht ein Brunnen, in den man Gegenstände wirft und versucht, sie bis auf den Boden des Brunnens zu manövrieren. Doch reicht das außergewöhnliche Spielprinzip aus, um auf ganzer Linie zu überzeugen?
Freier FallWie schon erwähnt, ist das Spielprinzip hinter „Splash or Crash“ ziemlich simpel. Wer hat nicht schon einmal einen Stein in einen Brunnen geworfen und gespannt gewartet, wann der Stein im Wasser aufkommt? „Splash or Crash“ greift diese Begeisterung auf und geht einen Schritt weiter. Abseits eines Steins wirft man auch weitere Gegenstände in den Brunnen. Da wären beispielsweise Wassermelonen oder Edelsteine.
Grundsätzlich bräuchte der simple Ansatz des Spiels keine Handlung, doch die Entwickler haben sich nicht mit dieser faulen Ausrede zufrieden gegeben. So hat jeder Gegenstand eine kleine, aber charmante Hintergrundgeschichte. Wie kommt es dazu, dass jemand ausgerechnet eine Wassermelone in einen Brunnen wirft? Bevor es in den Brunnen geht, folgt die Erklärung: Zwei Stadtbewohner wollen sich einen gemütlichen Tag auf dem Land machen und ein Picknick genießen. Dabei kommt einer der beiden auf die glorreiche Idee, die Wassermelone im Wasser zu kühlen. Kurzerhand landet die Wassermelone im Brunnen, ohne dass der scheinbar von einem Brunnen ahnungslose Großstädter sich darüber Gedanken gemacht hat, wie er die Melone anschließend wieder bergen soll.
Platsch oder krach?Ob die Wassermelone das Ende des Brunnens erreicht, liegt ausschließlich an den Fähigkeiten des Spielers. Mit dem Schiebepad muss man den hinabfallenden Gegenstand möglichst heil bis ans Ende des Brunnens an Hindernissen vorbei manövrieren. Kollidiert man zu oft mit den Hindernissen oder Brunnenwänden, geht der Gegenstand kaputt und man muss von vorne beginnen.
Zu Anfang kann es ganz schön überraschend sein, was sich in einem Brunnen so alles aufhält. Da wären beispielsweise die zahlreichen Donuts. Fällt man direkt durch deren Mitte, erhält man einen kurzfristigen Geschwindigkeitsschub. Doch auch Balken, Kanonenkugeln und plötzlich auftauchende Pizzastücke hindern den Spieler an seinem freien Fall und sorgen zusätzlich für unterhaltsame Abwechslung.
Stärken und Schwächen„Splash or Crash“ umfasst insgesamt jeweils zehn Level und Gegenstände. Je nachdem, wie gut man sich angestellt hat, schaltet man nach Abschluss eines Levels einen neuen Gegenstand frei. Die Gegenstände unterscheiden sich nicht nur in ihrer Form immens, sondern auch in ihren speziellen Eigenschaften. Die russische Matrjoshka darf nur fünf Mal kollidieren, denn nach jeder Berührung wird sie kleiner, aber auch schneller. Die Metallkugel hingegen ist am robustesten, erfordert aber aufgrund ihrer massiven Größe Übung, um den Hindernissen sicher auszuweichen. Jeder Gegenstand bringt somit seine Vor- und Nachteile mit sich. Trotzdem hat man schnell seinen Favoriten gefunden und sich an die Steuerung gewöhnt. Nach maximal einer Stunde sollten die zehn Level abgehakt sein.
Potential nicht ausgeschöpftWas bleibt? Je nachdem, wie gut man gespielt hat, sollte man den Großteil der zehn Gegenstände bereits freigeschaltet haben. Falls noch nicht passiert, ist dies nach kurzer Zeit abgehakt. Eine wirkliche Motivation, sich anschließend mit „Splash or Crash“ weiter zu beschäftigen, gibt es leider nicht. Es gibt beispielsweise keinen Endlos-Modus, der besonders bei Smartphone-Spielen in der Art von „Temple Run“ für Stunden und Wochen begeistert. Stattdessen kann man immer wieder seine Bestzeiten in den Level verbessern. Über StreetPass können die Rekorde auch mit anderen Spielern ausgetauscht werden. Eine Online-Rangliste gibt es hingegen nicht.
TechnikNicht nur die charmante Präsentation und das Spielprinzip zeichnen „Splash or Crash“ aus, sondern auch der grandiose 3D-Effekt. Nur in wenigen anderen Spielen kommt dieser so gut zur Geltung, wie in „Splash or Crash“. Die Tiefe des Brunnens, der freie Fall und die entgegen rasenden Hindernisse machen „Splash or Crash“ absolut prädestiniert für die Verwendung. Die Entwickler waren sich dessen bewusst und sorgen mit gestochen scharfen Grafiken für ein einzigartiges 3D-Erlebnis.