Nintendo-Forum

Am 30. Mai 2013 sind die beiden Gameboy Color-Titel „The Legend of Zelda: Oracle of Seasons“ und „The Legend of Zelda: Oracle of Ages“ für den eShop des 3DS erschienen. Die Spiele haben wir bereits zum 25. Jubiläum der Serie ausgiebig getestet, unsere Eindrücke findet ihr ihm folgenden Bericht. Die eShop-Versionen unterscheiden sich kaum von den Originalen. Auf dem 3DS besitzt man jedoch die zusätzlichen Virtual Console-Funktionen, wie zum Beispiel das Erstellen von Speicherständen.



Bis zur Jahrtausendwende hatte sich der Gameboy in den Videospielmarkt etabliert und das neue Medium brauchte schon lange keinen Fernseher mehr, um gespielt zu werden. Mit dem Gameboy Color fügte Nintendo der magischen Handheld-Konsole Farben hinzu. Nintendo selbst erlebte eine Blütezeit, denn das Nintendo 64 brachte mit Titeln wie „Super Mario 64“, „Ocarina of Time“ und „Majora's Mask“ der japanischen Firma hohe Gewinne ein. Parallel zu den Gewinnen wuchs besonders die Mario- und Zelda-Fangemeinde, sodass sich bereits ein Kult um die beiden Serien entwickelt hatte. Leider fehlten beiden Serien Ableger, die unterwegs gespielt werden konnten, besonders der „The Legend of Zelda“-Saga. Bis 2001 war „Link's Awakening“ der einzige Titel der Serie für die Handheld-Konsole, bis endlich „Oracle of Ages“ und „Oracle of Seasons“ den Gameboy Color stürmten. In Gameplay und Technik sind die beiden Spiele sehr ähnlich, punkten letztendlich durch die unterschiedliche Story enorm. Ob die Abenteuer durch die Zeiten und den Jahreszeiten heute noch begeistern können oder ob sie eher Schnee von gestern sind, seht ihr im folgenden Review.

Entweder zwischen Gegenwart und Vergangenheit …



Während man sich für gewöhnlich bei der legendären Reihe um die Prinzessin Zelda erst später als Held entpuppt, ist es hier dem Spieler ungewöhnlicherweise bereits von Anfang an bewusst. Schließlich wird man in das Spiel mit der Phrase „Held, nimm dein Schicksal an!“ begrüßt und findet sich danach plötzlich abseits der Zivilisation im Wald wieder. Erst durch die Weckrufe der Zofe der Prinzessin von Hyrule Impa kommt Link zu Bewusstsein. Das Triforce des Mutes, das auf der Handrückfläche Links leuchtet, vergewissert die Zofe, dass sie vor dem Helden aus der Legende steht und kann ihm daher auf eine vertraute Weise von den Geschehnissen erzählen.

So braucht sie Links Hilfe um die Barriere auf dem Weg zum Orakel der Zeiten Nayru zu überqueren, da nur Personen mit den Zeichen der Götter diesen aus dem Weg räumen können. Nayru, die derzeit den Tieren der Wälder ihren Gesang präsentiert, begrüßt den Spieler recht herzlich und möchte, dass Link ihr beim Singen lauscht. Die friedliche Stimmung wird dann doch bald gebrochen.

Plötzlich erscheint aus dem Leib der Zofe Impa ein Geist, der sich als die Meisterin der Schatten Veran entpuppt. Diese entführt Nayru um die Kontrolle über das Portal der Zeiten zu erlangen und die Welt in Finsternis zu stürzen. Nicht einmal Ralph, ein Freund Nayrus, kann das Orakel der Zeiten verteidigen und muss sich den Kräften der Schatten geschlagen geben. Link ist sich nun seiner Aufgabe bewusst. Um Labrynna wieder in Ordnung zu bringen, muss er die Essenzen der Natur wiederfinden und Veran im finalen Kampf bezwingen.

… oder zwischen Frühling, Sommer, Herbst und Winter



Nach einer ähnlichen Einleitung findet man sich diesmal an einem Strand und wird im bewusstlosen Zustand von dem Orakel der Jahreszeiten Din gefunden, die einen in die Obhut nimmt. Ist man nach einem erholsamen Schlaf wieder bei Bewusstsein, findet man sich bei einer reisenden Tänzergruppe wieder, unter denen sich die Zofe der Prinzessin aus Hyrula Impa befindet. Sorglos tanzen Link und Din, ohne jegliche Vorahnung, dass das Böse sich in den dunkelsten Büschen verbirgt.

Unterbrochen wird Links Tanzstunde bei Din vom Generalen der Finsternis Onox, dem es gelingt, das Orakel der Jahreszeiten zu entführen. Damit geraten Frühling, Sommer, Herbst und Winter durcheinander und Holodrums Ordnung versinkt in Unordnung. Um Din aus dem Tempel der Jahreszeiten zu befreien, muss Link nun die Essenzen der Natur finden und den General der Finsternis bezwingen.

Chaos der Zeiten und Jahreszeiten



Die beiden Spiele „Oracle of Ages“ und „Oracle of Seasons“ unterscheiden sich im Gameplay nicht besonders vom Vorgänger „Link's Awakening“. So muss man auch hier im ganzen Labrynna in Seasons oder Holodrum in Ages nach acht Essenzen der Natur suchen, um sich dem letzten Endgegner stellen zu können. Diese sind leider nicht auf Anhieb zu bekommen und werden in den bekannten Dungeons bewacht.

Diese selbst zu betreten ist auch ein Rätsel für sich, da die Türen verschlossen sind und erst durch einen Schlüssel geöffnet werden können. Hat man letztendlich die lokale Umgebung nach dem Schlüssel abgesucht, erwarten einem im Dungeon zahlreiche Kämpfe und fordernde Rätsel. Besonders anspruchsvoll ist hier das Wechseln zwischen den Jahreszeiten beziehungsweise Zeiten in Ages und den damit folgenden Wechselwirkungen.

Vollbepackt und bestens ausgerüstet



Angefangen mit einem einzelnen Schwert und dem später gekauften Schild kann man in dem ersten Level noch weiterkommen, doch allein mit den Gegenständen wird man im weiteren Spielverlauf scheitern. Wie gewohnt, erwarten uns die erforderlichen Items größtenteils im jeweiligen Labyrinth, sodass meistens eine Suche abseits der Dungeons nicht nötig ist.

Im Endkampf gegen den Wächter der Essenz kommt dem Spieler das Item besonders entgegen. Das Schwert kann dem Gegner öfters keinen Schaden hinzufügen, ohne dass ihm die Defensive erschwert wird. Ist diese überwunden, reichen dann lediglich einige Schwerthiebe und man erhält einen Herzcontainer sowie die Essenz der Natur.

Technik



Genau vor zehn Jahren erschienen die letzten beiden „Zelda“-Titel für den Gameboy Color und beendeten im Grunde das Zeitalter dieser Handheld-Konsole. Damals machte der Titel einen sehr guten Eindruck und konnte mit farbenfroher Optik begeistern. Zum 25. Geburtstag der „The Legend of Zelda“-Serie hat sich aber einiges geändert, sodass die pixelreiche Grafik heute nicht jeden begeistern muss.

Musikalisch beinhalten die beiden Spiele die bekannten Werke früherer Ableger und können so die Fangemeinde sicherlich erreichen. Für die jüngere Generation mögen die Klänge höchstwahrscheinlich ungewohnt klingen auf dem Gameboy Color selbst, besonders nach den orchestralen Werken heutiger Titel. Trotzdem gehören die Lieder aus „Oracle of Ages/Seasons“ stückweit zur Geschichte der Videospielmusik.