Zu GameCube-Zeiten war das Entwicklerstudio Silicon Knights in aller Munde. In enger Zusammenarbeit mit Nintendo entstand das erstklassige Horrorspiel Eternal Darkness. Da das Spiel sehr beliebt war, kam bei den Fans der Wunsch nach einem Nachfolger auf. Über ein mögliches Eternal Darkness 2 gab es in der Vergangenheit viele Meldungen. Kotaku erfuhr nun aber traurige Nachrichten. Demzufolge war Eternal Darkness 2 tatsächlich in der Entwicklung. Dem Studio gehe es aber sehr schlecht und nur noch fünf Mitarbeiter seien angestellt.
Bereits im Juni
, dass Silicon Knights infolge kommerzieller Misserfolge und der Zahlung von 4,5 Millionen Dollar wegen eines gescheiterten Prozesses die Mitarbeiterzahl von 150 auf 40 dezimieren musste.
Kotaku stand mit dutzenden Ex-Mitarbeiten des Studios über Monate in Kontakt und erfuhr zahlreiche Informationen über den Zustand der Entwickler. Demnach widerfuhren dem Studio viele interne Probleme, Mitarbeiter klagten besonders über Studio-CEO Denis Dyack. Nachdem Nintendo nicht mehr als Publisher mit dem Studio zusammenarbeitete, nahm der Wille der Mitarbeiter nach hochqualitativen Spielen enorm ab. Besonders deutlich wurde dies, als Activision als Publisher dem Studio den Auftrag zu X-Men: Destiny gab, dem wohl größten Misserfolg des Studios.
Die anonymen Ex-Mitarbeiter verrieten Kotaku, dass Silicon Knights parallel zu X-Men: Destiny tatsächlich an Eternal Darkness 2 arbeitete.
Zitat:
SK didn't take the development of XMD [X-Men Destiny] seriously the entire time I was there. They were working on an Eternal Darkness 2 demo that they could take to publishers
Das Studio habe die Entwicklung von X-Men: Destiny nicht ernst genommen. Tatsächlich fehlten dem Projekt wichtige Mitarbeiter, die sich stattdessen mit Eternal Darkness 2 befassten. Mehrere Kotaku-Quellen sprachen davon, dass 60 % der Mitarbeiter an X-Men: Destiny arbeiteten, die anderen 40 % an Eternal Darkness 2. Man versuchte, einen Publisher für das Projekt zu finden, was aber nie geschah. Demo-Fassungen des Spiels sollen enttäuschend ausgefallen sein.
Zitat:
The farthest they got with it when I left SK was, literally, one two-level church interior. It was really bad, as I recall. It took the side-team a long time to even get that far. Bad tech, combined with a team composed of people who had not shipped a title since Metal Gear really hurt that demo. Other than that, I can't explain why things went so poorly for them [except that] a lot of key people responsible for the original Eternal Darkness are long gone.
Da das Studiomanagement merkte, dass die Entwicklung von X-Men: Destiny unzufriedenstellend verlief, versuchte man, das Spiel zu verzögern und sich allmählich auf Eternal Darkness 2 zu konzentrieren. Activision aber durchkreuzte diese Pläne, indem X-Men: Destiny offiziell angekündigt wurde, was das Studio unter noch größeren Druck setzte.
Heute bestehe Silicon Knights, so äußerten Kotakus Quellen, inklusive Denis Dyack aus weniger als fünf Leuten.
Den vollständigen Text von Kotaku über Silicon Knights Geschichte könnt ihr hier lesen. Es ist ein umfangreicher, aber zugleich äußerst interessanter Bericht, den wir euch wärmstens empfehlen.