Nintendo-Forum

Anfang des Jahres 2012 erschien eines der besten Spiele für den Nintendo 3DS. „Resident Evil Revelations“ konnte damals unseren begehrten Superstar-Award einheimsen und wusste nicht nur die Fachpresse zu überzeugen. Nun erschien das Spiel auch auf den drei großen Heimkonsolen Wii U, Xbox 360, PS3 sowie für den PC. Wir haben uns die Nintendo-Version geschnappt und uns erneut in die Schlacht gestürzt.



„I miss you!“

Denkt sich wohl Jill Valentine, als sie feststellen muss, dass ihr ehemaliger Partner Chris Redfield samt seiner Begleitung Jessica Sherawat verschwunden ist. Kurzerhand macht sie sich zusammen mit Parker Luciani auf die Suche nach den beiden vermissten BSAA-Agenten. Dabei stranden sie auf der Queen Zenobia, der so genannten „Perle des Atlantiks“, auf der sie zunächst weder Chris noch Jessica finden. Stattdessen tun sich ganz andere Unheimlichkeiten auf.

Was recht spannend klingt, ist es auch und wird im Laufe des Spiels durch Wendungen und Enthüllungen gespickt, die zusätzlich Salz in die wohl schmeckende Suppe geben.

Es gab ein „Residen Evil 6“?

Für alle Konsoleros ist „Revelations“ vielleicht genau das, was man nach dem gerade noch akzeptablen Actionausflug „Resident Evil 5“ und einem verkorkstem „Resi 6“ gebrauchen kann. Das Spiel bietet nämlich genau die richtige Mischung aus Kopfschuss, Kopfnuss und unzähligen Schockmomenten. So durchstreift man in jeder Episode, in die das Spiel eingeteilt ist, diverse Areale, erkundet Schreckliches und Erschreckendes und kommt so Stück für Stück hinter die bösen Machenschaften. Dabei sollte stets auf den Munitions- als auch heilenden Kräuterhaushalt geachtet werden, sind jene Utensilien doch eher knapp. Eine ratsame Taktik wäre also des Öfteren die Klinge seines Messers am sabbernden Gevieh zu wetzen, um so an Patronen zu sparen. Bei der Suche nach Letzterem verhilft übrigens der neu eingeführte Genesis-Scanner, mit dem sich Verstecktes sichtbar machen lässt. So lassen sich neben neuem Futter für die im Laufe des Spiels immer dicker werdende Wummen auch Schlüssel oder andere wichtige Dinge finden.

Neben Erkundungen auf dem ollen aber sehr atmosphärischen Kreuzfahrtschiff, lässt einen das Spiel ab und an in die Rolle weiterer Charaktere schlüpfen und sorgt somit neben des guten Waffenupgrade-Systems für weitere Abwechslung abseits der Haupthandlung. Insgesamt bietet „Revelations“ eine überaus dichte, geheimnisvolle Stimmung, die durch Enge und Beklemmtheit glänzt und dadurch ein echtes „Resident Evil“-Abenteuer schafft. Zu jenem gehören selbstverständlich auch plumpe Rätsel und einige durch Backtracking geschruppte Kilometer, aber Fans der Serie wissen dies sogar zu schätzen.

Wer sich übrigens einer besonderen Herausforderung stellen möchte, darf sich im neuen Schwierigkeitsgrad Infernal messen. Hier werden sämtliche Items, als auch Gegner zufällig im jeweiligen Level angeordnet, somit kommen auch Veteranen auf ihre Kosten.



Raubzug, aber diesmal in groß!

Bereits auf dem 3DS konnte der Raubzug-Modus überaus überzeugen und tut dies auch in der HD-Variante. Hier kann man sich entweder allein oder via Online-Verbindung mit einem weiteren Spieler in den Kampf gegen allerlei Widersacher machen. Gegenüber der 3DS-Varainte lassen sich diesmal neue Waffen, Fähigkeiten und Charaktere finden.

Auf Wii U schärfer und besser?

Dank des GamePads fühlt sich das Spielvergnügen fast genauso wohlig an, wie auf dem 3DS. Dank des Touchscreens hat man stets die Minimap im Blick und Items sowie Waffen griffbereit. Auch die kleinen Rätsel, in denen man zum Beispiel die Kabel eines elektronischen Türschlosses entwurschteln muss, gehen so flott von der Hand.

Darüber hinaus lässt sich das Gegrusele natürlich auch ausschließlich auf dem GamePad spielen. Wieso also nicht mal auch unter der Bettdecke dillern?! In der Wii U-Version ist es außerdem möglich, via Miiverse kleine Nachrichten zu hinterlassen, hat man einmal ins Gras gebissen.

„Resident Evil Revelations“ steht die HD-Kur äußerst gut und doch sieht man der alten Dame ihre Herkunft an. Das ist so, wie wenn Uschi Glas gerade frisch „gemacht“ wurde und man dennoch die Lebensjahre am Halse sieht. Dennoch weiß die Politur zu überzeugen und dass „Revelations“ weitaus besser gefällt als der Sechser, obwohl dieser schicker ist, beweist, dass Make-Up nicht alles ist.