Die Wii U und EA sind ein Thema für sich. Bereits vor einer Woche berichteten wir, dass EA keine Pläne hat die hauseigene Frostbite 3-Engine für die Wii U zu portieren. Ein ziemlicher Schlag ins Gesicht für alle Wii U-Besitzer, denn laut EA-Entwicklern sollen sich derzeit ganze 15 Spiele auf Basis der Frostbite 3-Engine in Entwicklung finden, die im Umkehrschluss nicht für die Wii U veröffentlicht werden.
Doch es kommt noch besser: Wie der EA-Sprecher Jeff Brown gegenüber Kotaku äußerte, habe man derzeit keine Spiele für die Wii U in Entwicklung. Mit dem Kommentar, dass er es nicht ausschließe, dass EA in der Zukunft wieder für die Wii U entwickeln werde, entschärfte er seine Aussage zwar etwas, doch trotzdem sollte dieses Statement bei Wii U-Besitzern ziemlich bitter aufgenommen werden.
Doch was heißt das genau für Wii U-Besitzer? Bereits seit der Ankündigung stand fest, dass Battlefield 4 nicht für die Wii U erscheinen wird. Bislang hoffte man jedoch noch, dass EA anderen wichtigen Marken, wie FIFA oder Madden eine Chance auf der Wii U geben würde. Diese Hoffnung ist nun erst einmal in weite Ferne gerückt.
Dabei hatte alles auf der E3 2011 zur Ankündigung der Wii U doch so gut angefangen. Damals begrüßte Satoru Iwata noch den damaligen CEO von EA John Riccitiello, um eine enge Partnerschaft für die Wii U anzukündigen. Man sprach von einem Durchbruch in der gemeinsamen Partnerschaft, der besten Plattform die Nintendo jemals veröffentlicht habe und dass man es nicht abwarten könne EA-Spiele auf dieser Konsole zu sehen. Ach ja: Sogar von Spielen auf Basis der Frostbite-Engine sprach man.
Zitat:
"What Nintendo's new console delivers speaks directly to the players of EA Sports and EA Games. Nintendo's new console will produce brilliant high-definition graphics and new gameplay opportunities. We look forward to seeing great EA content on this new platform." – John Riccitiello, ehemaliger EA CEO auf der E3 2011
Doch damit ist aktuell Pustekuchen. Seit einigen Monaten wird schon heiß her diskutiert, was zwischen Nintendo und EA vorgefallen ist, dass die Beziehung zwischen beiden Publisher derart aus dem Ruder laufen konnte.
Bereits auf der Wii taten sich Third-Party-Publisher und besonders EA schwer mit den Marken von Nintendo mitzuhalten. Nachdem die Wii U bislang nicht den gewünschten Erfolg und frühe Titel, wie Mass Effect 3: Special Edition und FIFA 13 die erhofften Absätze erzielen konnten, wäre es denkbar, dass EA mit den eigenen Titeln keine Chance mehr auf einer Nintendo-Plattform sieht. Andere Quellen hingegen behaupten waghalsig, dass Nintendo sich gegen EAs Origin-Service ausgeprochen und den Publisher somit verärgert habe.
Alles sind reine Spekulationen und dennoch müssen wir feststellen, dass sich die Third-Party-Situation auf der Wii U derzeit in einem Teufelskreis befindet. Die Konsole konnte bislang nicht die gewünschte Nutzer-Basis aufbauen, weshalb die Publisher ihre Titel zurückziehen. Um so weniger Titel jedoch für eine Konsole erscheinen, desto unattraktiver erscheint das System für potenzielle Neu-Käufer. Eine der wichtigsten Prioritäten die Nintendo sich setzen muss, ist also eine starke Nutzerbasis durch eigene "Pflicht-Titel", wie die Super Mario- oder Mario Kart-Reihe aufzubauen, oder Drittentwickler davon zu überzeugen Risiken einzugehen.
Bereits heute strahlt Nintendo eine neue Nintendo Direct-Ausgabe aus, während der man die Wii U-Pläne für das restliche Frühjahr und Sommer vorstellen will. Im Juni hingegen werden im Rahmen der E3 die Spiele vorgestellt, die von Herbst an erscheinen sollen. Wir dürfen gespannt sein, welche Neuankündigungen es in den nächsten Wochen geben wird und in welche Richtungen die Segel der Wii U gesetzt werden.